Jeff Bezos, Gründer und Präsident des US-amerikanischen Unternehmens Amazon mit Sitz in Seattle, hatte vor kurzem eine geheimnisvolle Einladung für den 18. Juni verschickt – eine Präsentation solle stattfinden. Um was es sich dabei genau handeln würde, war nicht klar. Jetzt ist die Katze aus dem Sack.

Der Amazon-Chef hatte die Bekanntgabe zusätzlich mit den Worten versehen: „Ich denke Sie stimmen mir zu, dass die Welt ein besserer Ort ist, wenn die Dinge ein wenig anders sind. Bis bald!“ Gerüchte über ein eigenes Smartphone des Online-Händlers hatte es schon seit längerem gegeben, mit Bezos‘ Einladung wurden die Spekulationen hierüber natürlich noch einmal kräftig angeheizt. Insofern war das Launch-Event in Seattle am 18. Juni mit Spannung erwartet worden. Der Webshop-Gigant hatte die Erwartungen im Vorfeld noch dadurch angestachelt, indem er ein Werbevideo im Internet veröffentlichte, bei dem Betrachter zwar kein Produkt, dafür jedoch die Kommentare einige User zu sehen bekamen. Diese Anmerkungen ließen zusätzlich darauf schließen, dass Amazon sein erstes Smartphone – das so genannte Fire Phone – bei der Präsentation vorstellen würde.

Smartphone mit vielen neuen Features

Zwar hatte Amazon bereits Wochen vor dem Event hier und da vereinzelte Bilder eines Prototyps durchsickern lassen. Allerdings ließ sich der Konzern dabei nicht besonders tief in die Karten blicken. Von neuen Features war die Rede, etwa von einer Technik mit vier verbauten Kameras, die die Augenbewegung des Nutzers registriere und so erkennen solle, für was sich der User in diesem Moment interessiert. Zudem sollte auf diese Weise ein 3D-Bild des Displayinhalts generiert werden, das ohne Spezialbrille erkennbar ist. Am Mittwoch bei der Vorstellung dann die bange Frage: Was war dran an all diesen Gerüchten?

 

Nahezu alles, wie sich am Abend des 18. Juni herausgestellt hat. Zwar wird das Fire Phone erst ab dem 27. Juli erhältlich sein, und dann auch nur in den USA, doch die Nummer mit dem 3D-Display – sie stimmt. Die Kameras blicken in einem Winkel von jeweils 120 Grad auf den User, sie erfassen, wie sich der Kopf des Telefonbenutzers bewegt und wie weit dieser vom Gerät entfernt ist. Auf den so erfassten Daten erfolgt die Anpassung dessen, was auf dem Display zu sehen ist, eine absolute Neuheit. Der Bildschirm misst übrigens 4,7 Zoll, er besteht aus dem soliden Gorilla Glass, und die rückseitige Kamera, mit der Fotos geschossen werden, löst mit 13 Megapixeln auf. Des Weiteren stellte Bezos auf der Präsentation klar, dass Amazon zukünftig auch den Markt des mobilen Musikstreams bedienen wird. Das Zauberwort lautet „Prime music“ – was allerdings bedeutet, dass der Konzern sein eigenes Smartphone mit Amazon-Musikinhalten bestücken wird. Ein geschlossenes System also.

Was ist „Firefly“?

Als Jeff Bezos weitermachte, tauchte auf der riesigen Leinwand auf einmal das Wort „Firefly“ auf, womit niemand etwas anfangen konnte. Was verbirgt sich dahinter? Das Feature, so die Auflösung, kann nicht nur Barcodes scannen, wie etwa von verschiedenen Apps bereits bekannt. Nein, auch gescannte URLs ist Firefly in der Lage zu erfassen und aufzurufen. Und noch viel mehr, denn diese Funktion ist beispielsweise auch dazu in der Lage, eine gescannte Telefonnummer direkt anzurufen. Das Feature wird über den so genannten Firefly-Button auf der linken Seite des Fire Phones aufgerufen. Mehr als 100 Millionen verschiedene Dinge soll Firefly erkennen können, ganz gleich, ob es sich dabei um Telefonnummern, Straßenschilder oder Sonstiges handelt. Das ist doch ziemlich beeindruckend.

FireFly

Für vorerst 199 Dollar wird das Fire Phone in den USA also ab Ende Juli erhältlich sein, einen zusätzlichen Vertrag mit AT&T vorausgesetzt, das Ganze bei einem Speicherplatz von 32 GB (mit 64 GB für 299 Dollar). Optisch unterscheidet es sich recht wenig vom iPhone 5, angetrieben wird das Smartphone vom Android-Verwandten Fire OS 3.5.0, unter der Haube tickt ein Quad-Core Snapdragon 800 mit 2,2 GHz. Die Abmessung beträgt 139 auf 66,5 auf 8,9 Millimeter, der Arbeitsspeicher liegt bei zwei GB RAM. Die Sprechzeit liegt bei 22 Stunden, während die reine Stand-By-Laufzeit 285 Stunden beträgt.

 

Fire Phone Features

Fazit

Wer Neuerungen erwartet hatte, sieht sich mit dem Fire Phone nicht getäuscht. Was das Smartphone von Amazon aber im Alltag kann, wird sich erst noch weisen müssen. Allerdings hat der Konzern seinem ersten Telefon mit dem 3D-Display und Firefly Features verpasst, die in dieser Form noch nicht dagewesen sind. Gespannt darf man in Deutschland indes darauf sein, wo sich der Preis ohne einen Vertrag einpendeln wird.

 

Wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden zum neuen Amazon Smartphone, dem Fire Phone.

 

 

Bilder: Amazon.com

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