Das Android-Männchen vor einer grünen Code-Matrix.

Auf der Google-internen Entwicklerkonferenz I/O wurden auch in diesem Jahr wieder einige Neuerungen vorgestellt. Eine davon lautet „Android L“ und stellt ein Update für die derzeit gängigen Betriebssysteme von Google dar. Wofür der Buchstabe L steht, bleibt zunächst jedoch ein Geheimnis.

Logisch ist nur, dass das L an der Reihe ist – nach den anderen Buchstaben, die im Alphabet vor dieser Letter kommen. Zuletzt stand das K für „KitKat“, zuvor waren J („Jelly Bean“), I („Ice Cream Sandwich“), H („Honeycomb“), G („Gingerbread“) und so weiter an der Reihe. Doch macht sich die Fachwelt über andere Dinge Gedanken als darüber, welche Süßigkeit in Googles Reihenfolge als nächstes an der Reihe sein könnte. Die entscheidende Frage ist: welche Geräte sind es, die die neue Android-Version als Update erhalten?

Nexus ist vorne mit dabei

Als relativ gesichert gilt, dass die Tablets und Smartphones der Nexus-Linie von Google hier ganz vorne mit dabei sind, immerhin können die User eines Nexus 5 und eines Nexus 7 schon jetzt eine Developer Preview von Android L auf ihren Devices installieren. Wie die Quellcodes des neuen Betriebssystems vermuten lassen, dürften auch das Nexus 4 sowie das Nexus 10 mit Android L ausgestattet werden.

 

Am ernsthaftesten geht offenbar der taiwanesische Konzern HTC an das neue Betriebssystem heran. Wie das Unternehmen mitgeteilt hat, wolle man den beiden Handys One M7 und One M8 maximal drei Monate nach Veröffentlichung von Android L das Betriebssystem verpassen. Das soll über ein Programm mit dem Namens „HTC Advantage“ erfolgen, mit dem die Smartphones von HTC über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren Updates aus der Android-Reihe erhalten sollen. Allerdings bleibt unklar, was mit anderen HTC-Modellen geschieht; zu den Geräten One max, One mini und One mini 2 sucht man derzeit noch vergeblich nach Angaben.

Bei Motorola und Samsung gibt es zu Android L nur Spekulationen

Noch keine näheren Angaben zur Verwendung von Android L kommen von Motorola, allerdings vermuten Experten, dass die beiden Smartphones Moto X und Moto G ernste Kandidaten für eine baldige Umstellung auf Android L sind. Dabei verweisen die Koryphäen auf frühere Beispiele, bei denen Motorola stets früh am Ball war, wenn es darum ging, die Smartphones mit neuen Versionen des Android-Betriebssystems auszustatten.

 

Und Samsung? Auch die Koreaner haben bis dato noch nichts Offizielles zum Einsatz von Android L verlautbaren lassen. Allerdings brodelt die Gerüchteküche bei dem Weltkonzern wie immer besonders vernehmbar. Demzufolge könnten die Smartphones Galaxy S5 mini, Galaxy S4 und Galaxy S4 mini demnächst ebenso mit dem neuen System ausgestattet werden wie das Galaxy Note 3. Der Zeitpunkt ist zwar zweifelhaft, doch als sicher gilt hingegen, dass die beiden Modelle Galaxy S III und Galaxy S III mini kein Update auf Android L erhalten werden. Dass der Arbeitsspeicher zu klein ist, hat nämlich schon den Einsatz von Android 4.4 KitKat auf diesen Smartphones verhindert.

Was machen LG und Sony?

Bei LG Electronics gehen Experten davon aus, dass es ebenfalls eher wenige Geräte sein werden, die der Konzern für Android L fitmachen dürfte – und zwar aus dem Grund, weil das Unternehmen für seine Handys schon immer eine eigens angepasste Version des Google-Betriebssystems verwendet. Das könnte bedeuten, dass LG ausschließlich seine Topp-Seller mit Android L ausrüsten wird. Dazu dürften das G3 gehören (dieses Modell sogar ziemlich sicher), das G2 sowie das wohl demnächst erscheinende G3 mini. Völlig offen bleibt indes, was mit dem G2 mini sowie den Smartphones aus der L-Serie geschieht.

 

Und Sony? Hüllt sich ebenfalls in Schweigen, was allerdings nicht viel zu bedeuten hat. Denn die Japaner waren schon früher stets als erste mit von der Partie, wenn es um Softwareaktualisierungen ging. Das wird Expertenkreisen zufolge auch bei Android L so sein. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte es die Telefone Xperia Z1, Xperia Z1 Compact und Xperia Z Ultra treffen – alle Geräte wurden jüngst bei der Umstellung auf KitKat 4.4.4 bevorzugt behandelt und bekamen das Update schon kurz nach der Veröffentlichung. Darüber hinaus könnten auch die Modelle Xperia Z2, Z, ZL, ZR sowie die beiden Tablets Xperia Tablet Z und Xperia Z2 Tablet mit Android L ausgerüstet werden.

Welche Neuerungen bringt Android L eigentlich?

Doch was wird die neue Android-Version eigentlich bringen? Die bedeutendste Neuerung ist wohl das neue Interface, das den Namen „Material Design“ trägt. Google plant angeblich auch, diese Oberfläche bereits in Bälde für seine Webanwendungen einzuführen. Auch die Leistung der Apps soll sich mit dem neuen Betriebssystem deutlich verbessern. Neue Wege will der Konzern aus dem kalifornischen Mountain View offenbar in Sachen Energieeffizienz beschreiten. Dem Problem der kurzen Laufzeit eines Smartphoneakkus will Google angeblich mit zwei neuen Funktionen namens „Battery Historian UI“ und „Battery Saver“ begegnen. Gerade das letztgenannte Feature soll helfen, Energie zu sparen, indem es – wie der „Ultra Power Saving“-Modus im Samsung Galaxy S5 – alle Prozesse herunterfährt, die im Stand-by nicht benötigt werden. Erwartet wird, dass der Akku dadurch um bis zu 30 Prozent längere Laufzeit erhält.

 

Für Android-Anwender ändert sich mit der L-Version ebenfalls einiges. So soll das Smartphone zukünftig nicht nur per PIN-Code, sondern auch mit der Stimmerkennung entsperrt werden können. Auch die Schnelleinstellungsleiste dürfte sich grundlegend ändern. So soll etwa die Displayhelligkeit direkt von dort per Schieberegler einstellbar sein. Wer die Benachrichtigungsleiste unter Android L etwas weiter nach unten zieht, gelangt auf diese Weise direkt zu den Quick Buttons, um dort Flugmodus, Bluetooth, WLAN und Ähnliches ein- oder auszuschalten.

Fazit zu Android L

Ob das alle Neuerungen sind, bleibt abzuwarten. Das Release findet schließlich erst im Herbst statt, und man darf davon ausgehen, dass sich Google noch einige Überraschungen für die Markteinführung aufgehoben hat. Bis jetzt ist es vor allem das neue Design, das heraussticht, nicht so sehr die Funktionalität. Ein großer Pluspunkt für Android L könnten die Energiesparfunktionen sein, mit denen der Akkuverbrauch deutlich gedrosselt werden soll.

 

Foto: Flickr / Lynn Wallenstein

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