[dropcap]W[/dropcap]enn der größte Handy-Hersteller der Welt ein neues Smartphone auf den Markt bringt, sind die Erwartungen groß. Mit dem Galaxy S6 bleibt Samsung hinter ihnen auch nicht zurück.

Streng genommen hat Samsung sogar gleich zwei Smartphones vorgestellt, denn zum Galaxy S6 gibt es auch noch eine Edge-Variante mit nach unten gebogenen Längsseiten. Nachdem der Vorgänger in Sachen Verkaufszahlen etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, greift der südkoreanische Konzern mit dem S6 nun wieder auf ganzer Front an. Wir haben uns die Geräte schon einmal näher angesehen.

Das Äußere

Von den nach unten gebogenen Seiten bei der Edge-Version einmal abgesehen, sind die Smartphones ansonsten im Prinzip baugleich. Für beide Geräte gilt: ein optischer Volltreffer, ist doch allein schon das Display absolut hochwertig und mit einer Pixeldichte von sage und schreibe 557 ppi enorm hochaufgelöst (2.560 auf 1.440 Pixel), und zwar in QHD, der Weiterentwicklung von Full-HD. Ob Farbsättigung, Kontrast, Helligkeit und Unabhängigkeit vom Blickwinkel, das Display des S6 lässt keine Wünsche mehr offen. Die Rückseite besteht aus Gorilla Glass 4, das laut dem Hersteller (Corning) sehr widerstandsfähig ist und auch Stürze aushalten soll. Unter dem Gorilla Glass befindet sich eine dünne Schicht aus Kunststoff, die Samsung in verschiedenen Farben anbietet (White Pearl, Green Emerald, Gold Platinum, Blue Topaz und Black Saphire).

Der Nachteil der glatten Rückseite: das S6 kommt auf einem Tisch ohne Tischdecke ziemlich leicht ins Rutschen, wenn man versehentlich dagegen stößt. Dafür sind die Übergänge zwischen den verschiedenen Materialien sehr gut verarbeitet. Die Haptik des Galaxy S6 ist wie gewohnt gut, das Smartphone liegt fast ideal in der Hand.

Unter der Haube

Als Prozessor findet nicht länger ein Chip aus dem Hause Qualcomm Verwendung, sondern der Samsung-eigene Exynos 7420 mit acht Kernen. Nach Angaben des Unternehmens ein extrem sparsamer Prozessor der 14-Nanometer-Technik, der bis zu 35 Prozent weniger Energie verbrauchen soll als 20-Nanometer-Prozessoren. In diesem Fall Gold wert, da die Akkukapazität mit 2600 Milliamperestunden nicht eben besonders hoch ist. Samsung gibt aber an, dass der Akku selbst nach vollständiger Entladung binnen zehn Minuten am Ladegerät wieder so weit aufgefüllt ist, dass man bis zu 12 Minuten Full-HD-Videos anschauen können soll. Beim Galaxy S6 von Samsung ist das drahtlose Aufladen möglich – einfach auf die Ladefläche legen und das Laden beginnt.

Deutlich abgespeckt kommt jetzt die Benutzeroberfläche Touchwiz daher, der viele Apps von Drittanbietern sowie unnütze Funktionen genommen wurden, was in diesem Fall sinnvoll scheint. Stattdessen sollen Nutzer nun einen verbesserten Zugriff auf Dateien und Informationen rund um das Telefon haben. Apropos verbesserter Zugriff: die Kamerafunktion ist direkt aus dem Sperrbildschirm heraus aufrufbar, indem man zwei Mal in einem kurzen Intervall auf den Homebutton drückt. Die Startzeit soll dabei nur 0,7 Sekunden betragen.

Der Fingerabdruckscanner ist verbessert

Fotos mit bis zu 16 Megapixeln Auflösung erzielt die Kamera, die einen optischen Bildstabilisator integriert hat und ein starkes Objektiv mit der Blende f/1.9 besitzt. Die 5-Megapixel-Frontkamera verfügt ebenfalls über eine f/1.9-Blende. Eine deutliche Verbesserung erzielt Samsung in Sachen Fingerabdrucksensor. Um das Smartphone zu entsperren, ist es nun nicht länger nötig, mit dem Finger über den Homebutton zu streichen. Ab sofort genügt es, einfach den Finger aufzulegen (wie beim iPhone).

Noch ein paar technische Daten: Die Abmessung des Galaxy S6 beträgt 143,4 auf 70,5 auf 6,8 Millimeter, die Edge Version ist leicht kürzer und schmaler, dafür um 0,2 Millimeter dicker. Dass Gewicht liegt bei 138 Gramm (Edge: 132 Gramm). Als Betriebssystem läuft Android 5.0.2 Lollipop. Der Arbeitsspeicher liegt bei drei GB, der interne Speicherplatz beträgt wahlweise 32, 64 oder 128 GB. Das Smartphone verfügt über Sensoren zur Beschleunigung und zu Annäherung, es besitzt Gyroskop, Kompass, Barometer sowie einen Pulsmesser.

Fazit

Mit dem Galaxy S6 und der dazugehörigen Edge-Version hat Samsung einen Treffer gelandet. Zwar dürfte der Preis für das Smartphone recht hoch angesiedelt sein, Experten gehen von 749, 849 und 949 Euro aus (für die 32-, die 64- und die 128-GB-Version). Allerdings bekommt man auch etwas fürs Geld, und zwar ein Smartphone, das sich von der Vorgängervariante in entscheidenden Dingen deutlich unterscheidet. Die Hardware ist topaktuell, die Materialien sind hochwertig und sehr gut verarbeitet.

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