NFC in aller Kürze
IM ÜBERBLICK
Was ist NFC?
Immer mehr Menschen bezahlen im Alltag ohne Bargeld – und dank der NFC-Technologie ist das besonders einfach. Denn nicht nur Deine Bankkarte besitzt einen NFC-Chip – auch in den meisten Smartphones ist diese Technologie bereits verbaut. Wenn Dein Smartphone NFC unterstützt, kannst Du es wie eine digitale Geldbörse nutzen. Ob an der Supermarktkasse, im Café oder in Bus und Bahn: Du hältst Dein Handy einfach kurz an das Kartenlesegerät – und schon ist der Bezahlvorgang erledigt.
Doch wie funktioniert das eigentlich genau?
NFC ist die Abkürzung für „Near Field Communication“, also „Nahfeldkommunikation“. Mit dieser Technik kannst Du Daten ganz einfach über sehr kurze Entfernungen – nur wenige Zentimeter – drahtlos und ohne andauernde Internetverbindung zu übertragen. Das funktioniert zum Beispiel beim kontaktlosen Bezahlen: Dabei wird ein elektromagnetisches Feld mit 13,56 Megahertz genutzt, das typischerweise eine Reichweite von etwa 10 Zentimetern hat. In der Praxis ist der Abstand aber meist deutlich kleiner. Wenn Du mit Deiner Bankkarte bezahlst, hältst Du sie in der Regel nicht weiter als 4 Zentimeter an Lesegerät. Und wenn Du Dein Smartphone nutzt, ist oft ein Abstand von nur 2 Zentimetern notwendig, damit die Verbindung stabil ist und die Zahlung reibungslos funktioniert.
So bezahlst Du mit dem Smartphone
Bevor Du mit Deinem Handy kontaktlos bezahlen kannst, brauchst Du eine Bezahl-App wie Google Pay, Apple Pay oder die App Deiner Bank. Dort hinterlegst Du einfach Deine bevorzugte Zahlungsmethode – etwa Deine Kreditkarte, Debitkarte oder Dein Bankkonto. Sobald alles eingerichtet und verifiziert ist, kannst Du loslegen: Halte Dein Smartphone einfach an ein NFC-fähiges Kartenlesegerät, und innerhalb eines Wimpernschlags ist die Zahlung erledigt.
Abhängig von Deiner Bank und der verwendeten Zahlungsmethode kann es sein, dass Du kontaktlose Zahlungen ab einem bestimmten Betrag – meist 25 € oder 50 € – oder nach mehreren Transaktionen in Folge zusätzlich mit einer PIN, Deinem Fingerabdruck oder per Face ID bestätigen musst. Bei mobilen Zahlungen mit dem Smartphone oder der Smartwatch reicht häufig schon das Entsperren des Geräts aus, da dies als Authentifizierung gilt. Einige Banken setzen zudem eigene Sicherheitsgrenzen oder fordern gelegentlich eine PIN-Eingabe zur zusätzlichen Verifizierung auch bei kleineren Beträgen.
NFC kann mehr als nur bezahlen
NFC ist ein echtes Multitalent. Am bekanntesten ist die Technik fürs kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone, der Smartwatch oder Bankkarte. Doch NFC kann noch mehr:
Digitale Identifikation: Der elektronische Personalausweis nutzt NFC, um sich sicher bei Online-Diensten oder Behörden auszuweisen.
Gesundheitskarte: Mit Deiner elektronischen Gesundheitskarte kannst Du ganz unkompliziert Dein E-Rezept einlösen – einfach in der Apotheke ins Kartenlesegerät stecken, und schon wird das Rezept automatisch abgerufen.
Zugang zu Gebäuden oder Hotelzimmern: NFC ersetzt klassische Schlüssel oder Zugangskarten. Ein NFC-fähiger Chip genügt, um beispielsweise Türen zu öffnen.
An Hochschulen und Universitäten: Studierende können mit dem NFC-Chip in ihrem Ausweis kleinere Beträge, zum Beispiel in der Mensa, bezahlen, oder Bücher in der Bibliothek ausleihen.
Digitale Tickets im Nahverkehr: Vor allem im Ausland lassen sich Fahrkarten für Bus und Bahn bequem digital auf dem Smartphone speichern und kontaktlos per NFC an Lesegeräten oder Zugangsschranken einlesen.
NFC-Tags: NFC-Tags sind kleine Chips, die mit NFC-fähigen Geräten wie Smartphones kontaktlos kommunizieren. Sie ermöglichen es, durch einfaches Annähern an den Tag automatisierte Aktionen wie das Einschalten von Licht oder Musik auszulösen. Auch Informationen wie Kontaktdaten, WLAN-Zugänge oder Weblinks lassen sich per NFC verschlüsselt und sicher übertragen.
So aktivierst Du NFC

Bei iPhones ist NFC standardmäßig aktiviert, sodass keine manuelle Aktivierung notwendig ist. Um kontaktlos zu bezahlen, öffnest Du einfach die Wallet-App oder eine Banking-App, die Apple Pay unterstützt. Dort kannst Du Deine Kredit- oder Debitkarte hinzufügen und sie anschließend per SMS oder Anruf bestätigen. Sobald die Karte erfolgreich hinterlegt ist, genügt es, das iPhone zum Bezahlen an ein NFC-fähiges Terminal zu halten – ganz ohne zusätzliches Öffnen der App. Wichtig: Die NFC-Funktion wird erst ab dem iPhone 6 unterstützt. Ältere Modelle sind nicht für kontaktloses Bezahlen geeignet.

Um NFC auf Deinem Android-Smartphone zu aktivieren, wische zunächst von oben nach unten über das Display, um das Schnellmenü zu öffnen. Wische dann von rechts nach links, bis Du das NFC-Symbol findest. Tippe darauf, um die Funktion zu aktivieren – das Symbol färbt sich blau, sobald NFC eingeschaltet ist. Auf dieselbe Weise kannst Du es auch wieder deaktivieren. Alternativ lässt sich NFC auch über die Einstellungen aktivieren: Gehe dazu auf „Einstellungen“ > „Verbindungen“ und aktiviere dort den Schieberegler bei NFC.
Sicherheitsaspekte beim Bezahlen mit NFC
🛡️ Das kontaktlose Bezahlen mit dem Smartphone gilt als besonders sicher – und das aus gutem Grund. Statt Deiner echten Kartendaten werden beim Bezahlen Stellvertreterdaten, die sogenannten Token übertragen: eine einmalige, zufällig generierte Nummer. So bleiben Deine sensiblen Bankdaten geschützt und können nicht ausgelesen oder missbraucht werden.
🔑 Zusätzlich sorgen biometrische Sicherheitsfunktionen wie Fingerabdruck oder Face ID dafür, dass nur Du selbst Zahlungen freigeben kannst. Und weil NFC nur auf sehr kurze Distanz funktioniert, ist es nahezu ausgeschlossen, dass jemand unbemerkt eine Zahlung auslöst.
🔒 Selbst wenn Dein Smartphone verloren geht oder gestohlen wird, bleibt Dein Geld sicher: Dank PIN-Schutz und Fernzugriff über Dienste wie „Mein iPhone suchen“ oder „Mein Gerät finden“ kannst Du Dein Gerät sperren oder sogar komplett löschen.
Offline-Nutzung & Einschränkungen
NFC-Zahlungen funktionieren in der Regel auch ohne aktive Internetverbindung – ideal, wenn Du unterwegs mal kein Netz hast. Allerdings ist die Anzahl der Offline-Zahlungen begrenzt. Nach einigen Transaktionen muss sich Dein Smartphone wieder mit dem Bankserver verbinden, um neue Zahlungen freizugeben.
Worauf Du achten solltest
Nicht jede Bank oder jeder Kartenanbieter unterstützt NFC-Zahlungen. Bevor Du Dich darauf verlässt, solltest Du in Deiner Banking-App oder auf der Website Deiner Bank prüfen, ob mobiles Bezahlen angeboten wird. Auch die Akzeptanz von NFC kann je nach Land oder Region unterschiedlich sein. In vielen europäischen Ländern ist kontaktloses Bezahlen weit verbreitet, in anderen Regionen dagegen weniger. Vor einer Reise lohnt sich also ein kurzer Check, ob Händler vor Ort NFC-Zahlungen annehmen.
Fazit: Pro & Contra NFC
Häufig gestellte Fragen
NFC ist eine Funktion, die in vielen Smartphones bereits eingebaut ist. Hat Dein Gerät keinen NFC-Chip, lässt sich diese Technik leider nicht nachrüsten. Als Alternative kannst Du aber eine NFC-fähige Smartwatch verwenden, damit funktioniert das kontaktlose Bezahlen genauso bequem wie mit dem Handy.
Auf Android-Geräten findest Du die NFC-Funktion meist in den Einstellungen unter „Verbindungen“ oder „Drahtlose Netzwerke“. Oft kannst Du NFC auch ganz bequem über die Schnellzugriffsleiste (durch Herunterziehen vom oberen Bildschirmrand) aktivieren.
Beim iPhone ist NFC bereits standardmäßig aktiviert. Du musst es also nicht manuell einschalten. Um es zu nutzen, brauchst Du lediglich eine Bezahl-App wie Apple Pay, in der Du Deine Karte hinterlegst.
Alle iPhones ab dem iPhone 6 verfügen über einen integrierten NFC-Chip und unterstützen Apple Pay. Bei älteren Modellen ist diese Funktion nicht vorhanden.
Die NFC-Funktion selbst ist kostenlos. Allerdings können bei der Nutzung von Zahlungsdiensten wie Google Pay oder Apple Pay Gebühren entstehen – das hängt von Deiner Bank oder dem jeweiligen Zahlungsanbieter ab.
Auf Android-Geräten kannst Du NFC ganz einfach ausschalten entweder über die Einstellungen unter „Verbindungen“ oder „Drahtlose Netzwerke“, oder direkt über die Schnellzugriffsleiste.
Beim iPhone lässt sich NFC nicht vollständig deaktivieren. Allerdings wird es nur dann aktiv, wenn eine autorisierte App (z.B. Apple Pay) es benötigt. Du kannst es zudem indirekt deaktivieren, indem Du den Flug-Modus einschaltest.
Da NFC nur auf sehr kurze Distanz – wenige Zentimeter – funktioniert, ist ein unbemerktes Auslesen nahezu ausgeschlossen. Zusätzlich wird jede Zahlung durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder eine PIN abgesichert. Und statt Deiner echten Kartendaten werden beim Bezahlen verschlüsselte Einmalcodes – sogenannte Token – verwendet. Dadurch bleiben Deine sensiblen Informationen zusätzlich geschützt.
NFC-Zahlungen sind weltweit möglich, aber nicht überall gleich verbreitet.
In vielen Ländern kannst Du problemlos kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen. Allerdings unterstützen nicht alle Händler oder Banken diese Methode. Deshalb lohnt es sich, vor einer Reise kurz zu prüfen, ob NFC-Zahlungen im Zielland gängig sind – so bist Du auf der sicheren Seite.
Mit Apps wie Google Pay, Apple Pay oder PayPal kannst Du auch unkompliziert Geld an Freunde oder Familienmitglieder senden. Dafür brauchst Du ein verknüpftes Bankkonto oder eine Karte, die Funktion ‚Geld senden‘ in der App sowie die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse der empfangenden Person. Um Geld zu senden, brauchst Du aber kein NFC, sondern nur eine Internetverbindung.
Quellenverzeichnis:
NFC Technology
NFC: So funktioniert Near Field Communication – CHIP
Wie funktioniert NFC? Kurze Einführung – COMPUTER BILD
Was ist NFC und wie nutzt man die NFC Funktion? – CHIP
Was ist NFC? – einfach erklärt | FOCUS.de
Was ist NFC und wie nutze ich die NFC Funktion? | Samsung DE
NFC: So funktioniert die drahtlose Datenübertragung
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