Das 3G-Netz ist 2021 abgeschaltet worden. Telefónica hat als letzter der drei Netzbetreiber die UMTS-Antennen vom Netz genommen. Mit diesem Schritt wenden sich die Provider ganz den Nachfolgegenerationen 45 und 5G zu. Was bedeutet das 3G-Ende für die Mobilfunkkunden? Nutzer, die ausschließlich über das 3G-Netz mobil gesurft haben, sind raus aus dem Internet. Die gute Nachricht vorweg: Nur noch ganz wenige Handybesitzer sind allein auf UMTS angewiesen. Die meisten Nutzer haben automatisch und kostenlos ein Upgrade auf einen LTE-Tarif erhalten.
Warum schalten die Netzbetreiber das 3G Netz ab?
Der Mobilfunkstandard der dritten Generation hat ausgedient. Das 3G-Netz ist unserem stetig wachsenden Datenhunger nicht mehr gewachsen. Die Technologie ist überholt, die Datenraten halten den Ansprüchen des digitalen Lebens nicht mehr stand. Allein die Geschwindigkeit bei der Datenübertragung verdeutlicht, dass UMTS abgehängt ist. In der Spitze surft ein Nutzer mit 42,2 Megabit pro Sekunde durchs 3G-Netz. Die vierte Generation bringt es auf ein Tempo von bis zu 500 Megabit pro Sekunde. Und der LTE-Nachfolger 5G verheißt Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde. Bis wir in dem Tempo surfen, gehen aber noch ein paar Jahre ins Land. So will O2 das 5G-Netz bis 2025 flächendeckend ausgebaut haben.
Die Netzbetreiber Vodafone und Telekom haben ihre letzten 3G-Antennen zum 30. Juni 2021 abgeschaltet. Die O2-Mutter Telefónica hat zum Ende des Jahres nachgezogen. Ihre letzten UMTS-Antennen sind zum 30. Dezember 2021 vom Netz gegangen. Die frei gewordenen Mobilfunk-Frequenzen benötigen die Netzbetreiber dringend. Auf den Bändern installieren sie LTE- und 5G-Antennen, um so die Verfügbarkeit der beiden 3G-Nachfolger zu erweitern.
Was bedeutet das für den Mobilfunkkunden?
Die meisten Handynutzer werden die 3G-Abschaltung gar nicht bemerken. Wie Vodafone berichtet, war Ende 2020 nur noch zwei Prozent der Kunden ausschließlich über UMTS im mobilen Internet unterwegs. Alle anderen nutzen längst LTE oder sogar schon die fünfte Generation. Oder sie verwenden ihr Handy ganz klassisch nur zum Telefonieren und SMS-Schreiben. Dafür braucht es keine mobile Datenverbindung – also keinen Zugang zum LTE-Netz. Telefonieren und Kurznachrichten verschicken ist ebenso übers 2G-Netz möglich. Und das bleibt erhalten.
Gehörst Du noch zu den Mobilfunkkunden, die sich rein aufs Telefonieren und SMS-Schreiben beschränken, musst Du nichts unternehmen. Für diese Dienstleistungen greifst Du wie gewohnt auf das 2G-Netz zurück, das in Deutschland eine beinahe 100-prozentige Netzabdeckung erreicht.
Kunden, die bislang einen auf UMTS beschränkten Tarif genutzt haben, erhielten im Vorfeld der 3G-Abschaltung neue SIM-Karten von ihren Anbietern. Der Tausch ist kostenlos. Falls Du Dir unsicher bist, ob alles seinen richtigen Gang genommen hat, wendest Du Dich am besten an den Kundenservice Deines Providers. Dies ist aber nur dann nötig, wenn Du einen Tarif mit Datenvolumen fürs mobile Surfen nutzt und plötzlich unterwegs nicht mehr bei Instagram reinschauen oder die aktuellen Nachrichten lesen kannst.
Ist Dein Handy bereits etwas in die Jahre gekommen und daher weißt Du gar nicht genau, ob es überhaupt bereit für den LTE-Empfang ist, kannst Du dies ganz einfach überprüfen. Falls Du in der Bedienungsanleitung keine entsprechenden Angaben findest, kannst Du unter anderem die Tools von Telekom und Vodafone nutzen. Beim Modell-Check auf der Telekom-Seite benötigst Du die IMEI-Nummer Deines Smartphones. Sie findest Du üblicherweise in den Einstellungen unter dem Menü Telefoninfo. Bei Vodafone funktioniert der Check auch ohne IMEI-Nummer. Allerdings ist dort die genaue Modellbezeichnung Deines Handys gefragt.
Surfe ich bereits im LTE-Netz?
Dein Vertrag ist bereits umgestellt und Dein Smartphone ist 4G-tauglich? Dann lässt sich ganz einfach prüfen, ob Du im LTE-Netz surfst. Wirf dafür einen Blick auf die Statusleiste Deines Handys. Neben den Empfangsbalken steht ein Kürzel. Liest Du dort 4G oder 4G+ oder LTE, bist Du über den Mobilfunkstandard der vierten Generation verbunden. Für einen aussagekräftigen Check solltest einen Standort mit einem üblicherweise guten Empfang wählen.
Tarif und Handy sind fit für LTE, dennoch kannst Du unterwegs nicht mehr surfen? Das kann an der SIM-Karte liegen. Hast Du eventuell vergessen, die neue SIM-Karte auszutauschen? Oder hat Dich Dein Anbieter versehentlich beim SIM-Wechsel außer Acht gelassen. Wende Dich einfach an ihn und ordere eine neue SIM-Karte.
Möchtest Du die Gelegenheit beim Schopf packen und auf einen leistungsstarken Mobilfunk-Tarif mit großzügigem Datenvolumen umsteigen, ist im LogiTel-Shop sicherlich das passende Angebot für Dich dabei.

3G ist am Ende: Was passiert mit dem 2G-Netz?
3G ist abgeschaltet. Zur Verblüffung manchen Nutzers halten die Netzbetreiber jedoch am Vorgänger fest. Den bereits Anfang der 1990er Jahre gestarteten Standard 2G beziehungsweise GSM belassen die Provider vollständig am Netz. Aus gutem Grund: Es ist das Sicherheitsnetz, mit dem alle Endgeräte funktionieren, egal, wie alt sie sind. Das 2G-Netz ist überall in Deutschland verfügbar. Im Ernstfall lässt sich darüber immer ein Notruf absetzen. Deshalb halten die Netzbetreiber am Mobilfunkstandard der zweiten Generation fest, während sie sich von 3G getrennt haben. Das UMTS-Netz hatte zu keiner Zeit eine annähernd so gute Abdeckung erreicht.
Lohnt sich für mich der Umstieg ins LTE-Netz?
Das kommt darauf an, wie Du Dein Handy nutzt. Möchtest Du nicht nur zu Hause übers WLAN mit dem Smartphone surfen, sondern auch unterwegs Bilder teilen, Videos streamen oder online spielen, lohnt sich das Umrüsten auf jeden Fall. Denn nur übers 45- und 5G-Netz stehen Dir diese Möglichkeiten zur Verfügung.
Verwendest Du Dein Handy jedoch ausschließlich zum Telefonieren und verschickst gelegentlich mal eine SMS, kommst Du auch in Zukunft ohne den Zugang zum LTE-Netz aus. Die grundlegenden Funktionen sind über das 2G-Netz gedeckt. Allerdings verzichtest Du so weiterhin auf die brillante Sprachqualität, die die Funktion Voice over LTE bietet. Diese gibt es natürlich nur bei einer Verbindung übers 4G-Netz.
3G-Standard: Das Ende eines Revolutionärs
Der Mobilfunkstandard der dritten Generation breitete sich ab dem Jahr 2000 aus. Er revolutionierte die Handynutzung: Das 3G Netz ermöglichte das mobile Surfen.
In der Spitze erreichte der 3G-Mobilfunkstandard eine Übertragungsrate von 42 Megabit pro Sekunde. Mit dieser Internetgeschwindigkeit ist die dritte Generation schon lange nicht mehr konkurrenzfähig. Übers 4G-Netz surfen Nutzer mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde. Der Mobilfunkstandard 5G soll bis zu 10 Gigabit pro Sekunde erreichen.
Die Bundesnetzagentur hatte die Versteigerung der 5G-Frequenzen an Auflagen geknüpft. So sollen die Netzbetreiber unter anderem dafür sorgen, dass 98 Prozent der deutschen Haushalte bis Ende 2022 mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde durchs mobile Internet surfen können. Auch Schienen und Straßen sollen entsprechend ans Mobilfunknetz angebunden sein. Deshalb machen die Netzbetreiber Dampf und bauen sowohl das 4G- als auch das 5G-Netz rasant aus. Und damit ist auch klar, warum kein Platz mehr für den 3G-Standard ist. Er ist zu langsam. Auch benötigen die Netzbetreiber für einen flächendeckenden Ausbau von 4G und 5G mehr Frequenzen. Sie werden mit der 3G-Abschaltung frei.
Flo Lakif
„Das heißt: Adieu schöne digitale Welt! “ das ist vollkommener Schwachsinn. Mit der Abschaltung des 3G-Netzes können alte Handys (als auch Notrufsystem und co) weiterhin mit dem Internet verbunden sein, nur halt über 2G, welches merklich langsamer ist.
Fürs telefonieren, WhatsApp chatten oder über WhatsApp Sprachanrufe tätigen, reicht 2G vollkommen aus.
„Da hilft nur die Trennung – und zwar von Deinem Tarif und Deinem Handy“ ebenso vollkommener Blödsinn. Inzwischen haben alle Anbieter alle Kunden auf 4G LTE freigeschaltet. Das ist übrigens auch bei den günstigen Handytarifen bei Lidl Connect, Aldi Talk, Kaufland/Congstar der Fall. Das Handy kann man weiterhin verwenden, nur breitbandintensive Anwendungen werden nicht mehr funktionieren. Das sollte allerdings auch kein Problem sein, da die alten Handys solche Anwendungen schon aufgrund von fehlender Rechenleistung seit länger nicht mehr unterstützen.