eSIM in aller Kürze
IM ÜBERBLICK
Was ist eine eSIM und wie funktioniert sie?
Eine eSIM (embedded SIM, also eingebettete SIM) ist ein fest verbauter Chip im Smartphone, der die Daten einer klassischen SIM digital speichert. Im Prinzip ersetzt sie die bisher bekannte Plastikkarte durch eine digitale Lösung. Statt eine SIM physisch einzulegen, lädst Du Dein Mobilfunkprofil einfach per Software auf das Gerät. Die Aktivierung erfolgt bequem über einen QR-Code oder eine App, die die Zugangsdaten verschlüsselt auf den Chip überträgt.
Schritt für Schritt: eSIM einrichten und aktivieren
- Bei Vertragsabschluss bestellst Du einfach Deine eSIM mit.
- Statt einer physischen SIM-Karte erhältst Du von Deinem Provider einen QR-Code (auch Installationscode genannt) – entweder über Dein Kundenkonto oder per Post.
- Verbinde Dein Smartphone mit dem WLAN.
- Scanne mit der Kamera-App den QR-Code. So installierst Du Dein eSIM-Profil auf dem integrierten eSIM-Chip Deines Handys.
- Achte auf die Anleitung Deines Providers: Bei einigen ist das Einrichten der eSIM damit beendet. Andere Mobilfunkanbieter bitten noch um die Eingabe eines Bestätigungscodes, der sogenannten ePIN. Manche Provider fordern Dich nach der Installation des eSIM-Profils auf, die eSIM über das Kundenportal oder die App zu aktivieren.
- Nun kannst Du Dein Handy mit eSIM nutzen.
So deaktivierst Du Deine eSIM
Was ist der Unterschied: SIM vs. eSIM?
Die herkömmliche SIM-Karte und die eSIM erfüllen die gleiche Funktion. Auf ihnen sind die notwendigen Daten zu Deinem Mobilfunkvertrag gespeichert, sodass Du jederzeit mobil telefonieren und surfen kannst.
Sie unterscheiden sich in Gestalt und der Weise, wie Du sie einrichtest. Die SIM-Karte im gängigen Nano- oder inzwischen seltenen Micro-Format erreicht Dich auf dem Postweg. Du brichst die kleine Karte aus ihrem Schutzrahmen und legst sie ins Kartenfach Deines Smartphones ein. So funktioniert die SIM-Karte seit ihren Anfangstagen, als die ersten Mobiltelefone auf den Markt kamen.
Diese Vorgehensweise ändert sich mit der eSIM. Der im Handy eingebaute Chip wartet darauf, mit den notwendigen Daten befüllt zu werden. Das erledigst Du per Scan. Dein Provider übermittelt die Daten via QR-Code. In aller Regel wartest Du nicht mehr auf Post. Und noch etwas ist anders: Die eSIM lässt sich im Gegensatz zur SIM-Karte aus Plastik wiederverwenden. Wechselst Du den Mobilfunkanbieter, löscht Du einfach das alte eSIM-Profil Deines bisherigen Providers und spielst per QR-Code-Scan das neue Profil auf.
Noch wird die eSIM, die bereits 2016 in den ersten Smartphone-Modellen eingebaut wurde, seltener genutzt. Sie ist aber eindeutig auf dem Vormarsch. Die Analysten von GSMA Intelligence gehen davon aus, dass bis 2030 weltweit 76 Prozent der Smartphone-Nutzer auf die eSIM setzen. Mittlerweile gibt es sogar Geräte, die ausschließlich mit eSIM arbeiten – darunter die Google Pixel 10 Modelle in den USA sowie alle iPhones ab der 14. Generation für den US-Markt.
Welche Vor- und Nachteile hat die eSIM?
Alle Anbieter im Überblick: Wer bietet eSIM an?
Als die eSIM 2016 auf den Markt drängte, gaben sich die deutschen Mobilfunkprovider zurückhaltend. Erst zwei Jahre später boten zumindest die drei großen Netzbetreiber Vodafone, Telekom und Telefónica (o2) ihren Kunden die ersten Verträge mit eSIM an. Mittlerweile haben etliche Anbieter die eSIM in ihr Portfolio aufgenommen. Und so wie immer mehr Smartphones mit dem eSIM-Chip ausgerüstet sind, so stellen mehr und mehr Provider eSIM-Profile bereit. Unsere Übersicht verrät Dir, welche Provider aus dem LogiTel-Shop Handyverträge mit eSIM anbieten:
Welche Geräte sind eSIM fähig?
Die eSIM steckt nicht nur in Smartphones, sondern auch in vielen smarten Gadgets. Für Geräte wie Smartwatches ist der kleine Chip besonders praktisch, weil sie direkt mit dem Mobilfunknetz verbunden sind, und zwar ganz ohne Smartphone. Ein Beispiel: Du gehst joggen – und statt Handy und Fitnessuhr mitzunehmen, reicht eine Smartwatch mit eSIM. So kannst Du Musik hören, Nachrichten empfangen und sogar telefonieren, während Dein Handy zu Hause bleibt.
Hersteller wie Apple oder Samsung haben die Wearables mit der eSIM-Funktion längst unabhängig vom Smartphone gemacht. Ebenso bauen sie mittlerweile eSIM-Chips in Tablets und Laptops ein. Die Provider haben auf den Drang der Nutzer nach Vernetzung reagiert. Sie gestatten es, das eSIM-Profil auf mehreren Geräten zu verwenden. So brauchst Du nicht für jedes Gerät einen separaten Vertrag.
Noch nicht jedes Smartphone hat eine eSIM, aber die Auswahl wächst stetig. Apple, Google und Samsung setzen die Technologie schon seit Jahren in ihren Top-Modellen ein und und inzwischen rüsten sie auch immer mehr Mittelklasse-Geräte damit aus.
Nachhaltigkeit: Die eSIM schont Ressourcen
Plastikkarte oder integrierter Chip: Welche SIM hat die bessere Umweltbilanz? Dieser Frage ist das Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in einer Studie nachgegangen. Das Ergebnis fällt eindeutig aus: Die eSIM ist die umweltfreundlichere SIM-Karte.
Die Nutzung der eSIM verbraucht über einen Lebenszyklus von drei Jahren 46 Prozent weniger CO2-Emissionen als die herkömmliche SIM-Karte. Über diesen Zeitraum verursacht eine embedded SIM einen CO2-Ausstoß von 123 Gramm, wie die Wissenschaftler berechnet haben. Dadurch, dass die Smartphone-Hersteller die eSIM direkt einbauen, fallen in der Produktion und beim Transport weniger Emissionen an. Außerdem entsteht durch die integrierte SIM-Karte weniger Müll. Beim Anbieterwechsel muss keine neue SIM-Karte produziert werden, sondern Du ersetzt einfach das bisherige eSIM-Profil durch das aktuelle Deines neuen Providers.
Für wen lohnt sich eine eSIM?
Eine eSIM lohnt sich besonders für Dich, wenn Du ein kompatibles Smartphone nutzt und Wert auf Flexibilität und Komfort legst. Sie ist praktisch, wenn Du häufig zwischen Tarifen wechselst, eine private und eine berufliche Rufnummer auf einem Gerät nutzen möchtest oder auf Reisen schnell einen zusätzlichen Tarif aktivieren willst. Auch wenn Du Dein Smartphone neu einrichten oder kein Interesse mehr an physischen SIM-Karten hast, kann die eSIM eine einfache Lösung sein. Zusätzlich kann die eSIM einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, da keine Plastikkarte produziert, verpackt oder verschickt werden muss.
Fazit: Was bedeutet die eSIM für Deinen Alltag?
Die eSIM ist eine moderne Weiterentwicklung der klassischen SIM-Karte. Statt einer Plastikkarte wird Dein Mobilfunktarif digital auf dem Smartphone eingerichtet. Das sorgt vor allem für mehr Komfort, etwa beim Gerätewechsel, bei Dual-SIM oder auf Reisen.
Im Alltag ändert sich dabei weniger, als es zunächst klingt: Telefonieren, Surfen und Nachrichten funktionieren genauso wie mit einer herkömmlichen SIM-Karte. Wenn Du keine eSIM nutzen möchtest, kannst Du in den meisten Fällen weiterhin bei der klassischen SIM bleiben.
Ob die eSIM für Dich sinnvoll ist, hängt vor allem von Deinem Smartphone und Deinen persönlichen Anforderungen ab. Sie ist kein Muss, sondern eine praktische Alternative.
Häufige Fragen zur eSIM
Der Begriff eSIM steht für embedded SIM. Dabei handelt es sich um einen Chip, der in Smartphone/Tablet/Laptop integriert ist und die Funktion einer SIM-Karte übernimmt. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen SIM-Karte, muss die eSIM nicht mehr ins Gerät eingelegt werden, sondern die Informationen zum Mobilfunktarif werden einfach via QR-Code darauf gespeichert.
Ja, die Handy-Hersteller ermöglichen die Dual-SIM-Funktion auch mit einer Kombination aus eSIM und physischer Karte. Über die SIM-Kartenverwaltung Deines Handys kannst Du wie gewohnt festlegen, welcher Tarif beispielsweise fürs Telefonieren und fürs Surfen verwendet werden soll.
Am schnellsten kannst Du prüfen, ob Dein Handy über einen eSIM-Chip verfügt, wenn Du auf Deinem Gerät in die SIM-Kartenverwaltung gehst. Bei Android-Handys findest Du die SIM-Verwaltung in den Einstellungen unter dem Menü Verbindungen. Bei manchen Geräten heißt sie auch SIM-Manager. Findest Du dort die Option Mobilfunkvertrag hinzufügen -> QR-Code scannen, ist Dein Smartphone eSIM-fähig. Auf Deinem iPhone rufst Du unter den Einstellungen das Menü Mobilfunk auf, um Deine eSIM einzurichten.
Die Zahl der Mobilfunkanbieter, die ihren Kunden alternativ zur physischen SIM-Karte ein eSIM-Profil zur Verfügung stellen, wird stetig länger. Unter anderem gehören folgende Provider dazu:
Üblicherweise handelt es sich beim Aktivierungscode für die eSIM um einen QR-Code, den die Mobilfunkanbieter übers Kundenportal im Internet oder der eigenen App bereitstellen. Manchmal wird der QR-Code auch noch per Post versandt. Bei einigen Anbietern ist für die Aktivierung des eSIM-Profils zusätzlich die Eingabe einer PIN, auch ePIN genannt, notwendig.
Die Mobilfunkanbieter stellen Dir das eSIM-Profil kostenlos zur Verfügung. Allerdings können bei einem Anbieterwechsel Kosten für den Anschluss anfallen. Buchst Du zu Deinem Handyvertrag beispielsweise eine Partnerkarte dazu, entstehen für den zusätzlichen Tarif ebenfalls Kosten. In der Regel ist auch in dem Fall die Bereitstellung eines eSIM-Profils kostenlos.
Ja, sogar auf verschiedene Arten. Natürlich kannst Du Deinen Tarif grundsätzlich im Ausland nutzen, auch wenn Du über die eSIM mit dem Mobilfunknetz verbunden bist. Durch die Roaming-Regelung der Europäischen Union verwendest Du Deinen Handytarif in den anderen EU-Ländern zu den gleichen Konditionen wie in Deutschland. Bereist Du allerdings ein Land außerhalb der EU, kann es aus Kostengründen sinnvoll sein, vor Ort einen Prepaid-Tarif zu aktivieren. Das erledigt sich über die eSIM am schnellsten. Auf diese Weise vermeidest Du teure Roaminggebühren.
Der QR-Code, den Du für Deine eSIM bekommst, funktioniert ab dem Aktivierungstag Deines Handyvertrags beziehungsweise ab dem Portierungstag Deiner Rufnummer.
Du kannst mehrere eSIM-Profile auf Deinem Smartphone speichern – je nach Modell sind das meist 5 bis 8. Wenn Dein Gerät Dual-eSIM unterstützt, lassen sich sogar zwei Profile gleichzeitig aktivieren und nutzen.
Die eSIM gilt als sehr sicher, da sie auf dem GSMA-Standard basiert und alle Daten verschlüsselt übertragen werden. Der Aktivierungsprozess erfolgt über QR-Codes oder Apps, die eine sichere Verbindung zum Mobilfunkanbieter herstellen. Außerdem ist die eSIM fest im Gerät verbaut, was Manipulation oder Diebstahl erschwert. Updates und Profilwechsel laufen ebenfalls über gesicherte Kanäle.
Beim Roaming nutzt die eSIM denselben Mechanismus wie eine klassische SIM: Dein Mobilfunkanbieter schaltet Dich über Partnernetze im Ausland frei. Du kannst aber zusätzlich lokale eSIM-Profile installieren, um günstige Tarife zu nutzen.
Wenn Dein Smartphone beschädigt oder zerstört wird, bleibt das eSIM-Profil bei Deinem Mobilfunkanbieter sicher gespeichert. Du solltest umgehend Deinen Anbieter kontaktieren, um das alte Profil zu sperren und Missbrauch zu verhindern. Anschließend kannst Du das eSIM-Profil einfach auf ein neues Gerät übertragen – entweder, indem der Anbieter Dir einen neuen QR-Code oder Aktivierungslink zur Verfügung stellt, oder indem Du während der Einrichtung direkt von einem alten auf ein neues Gerät umziehst.
Katja
Das „Gefrickel“ hat man in der Regel 1x, wenn man sich ein neues Handy gekauft hat. Welche SIM-Karten muss man denn bitte heute noch zuschneiden?