Telefonieren im Ausland, das sogenannte Roaming, wird ab dem 1. Juli 2014 günstiger. Zumindest gilt das, wenn man in einem der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union unterwegs ist. Für das EU Roaming wurden bereits im Jahr 2007 durch das Europäische Parlament zum ersten Mal maximale Beträge festgelegt, seitdem sind die Preise nach und nach zurückgegangen.

EU-Parlament handelt im Sinne der Verbraucher

Noch bis vor wenigen Jahren mussten Nutzer von Mobiltelefonen bei Reisen ins Ausland mit sehr hohen Roaming Kosten rechnen. Aufgrund der vergleichbaren Standards ist es schon seit vielen Jahren ohne Probleme möglich, mit dem Telefon im Ausland auch die Netze der dortigen Anbieter zu nutzen. Allerdings ließen Mobilfunk-Anbieter sich diesen Service durch die Roaming Gebühren sehr gut bezahlen.

 

Den Verbraucherschützern in der Europäischen Union war dieses Problem schon länger bewusst, allerdings mussten sie sich gegen die Interessen der Telekom-Branche in ganz Europa durchsetzen. Im Jahr 2007 war es dann schließlich geschafft, als das Europäische Parlament zum ersten Mal eine Richtlinie verabschiedete, mit der die Roaming Gebühren auf einen maximalen Wert reduziert wurden.

Jährliche Anpassung sorgt für sinkende Preise

Wer heute einen Blick auf die Kosten wirft, die für das Telefonieren im Ausland noch vor wenigen Jahren angefallen sind, stellt fest, dass diese Beträge zumindest innerhalb der EU seitdem deutlich verringert wurden. Die aktuell gültige Verordnung zum Thema Roaming wurde im Mai 2012 vom EU-Parlament beschlossen. Darin finden sich die maximalen Kosten für das EU Roaming festgeschrieben, die von 2012 bis 2014 schrittweise reduziert werden. Zum ersten Mal wurden darin auch maximale Preise für die Übertragung von Daten festgelegt. Diese ist durch die immer größere Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs längst zu einem wichtigen Bestandteil vieler Mobilfunk-Verträge geworden.

 

Seit dem 1. Juli 2013 dürfen zum Beispiel angenommene Anrufe pro Minute nur noch sieben Cent zuzüglich Mehrwertsteuer kosten. Wer selbst aus dem Ausland telefoniert, zahlt maximal 24 Cent pro Minute. Für ausgehende Textnachrichten werden acht Cent fällig, pro MB Datenverkehr liegt der Preis bei 45 Cent. All diese Preise verstehen sich ebenfalls zuzüglich Mehrwertsteuer.

 

Am 1. Juli 2014 werden die Preise noch einmal gesenkt. Wer einen Anruf im EU-Ausland annimmt, zahlt pro Minute nur noch fünf Cent; wer selbst telefonieren möchte, ist mit 19 Cent pro Minute dabei. Für ausgehende Textnachrichten werden ab dem 1. Juli nur noch sechs Cent fällig, beim Datenverkehr wird der Preis sogar auf 20 Cent pro MB Datenvolumen gesenkt. Auch diese Preise verstehen sich zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Roaming Kosten werden abgeschafft

Bereits im April 2014 hat das Europäische Parlament einen weiteren Erfolg für die Verbraucher erzielt. Die Abgeordneten stimmten mit großer Mehrheit für eine Verordnung, mit der die Roaming Gebühren innerhalb der EU komplett abgeschafft werden. Diese Regelung tritt am 15. Dezember 2015 in Kraft. Wer viel im EU-Ausland unterwegs ist, muss künftig also nicht mehr auf die Preise achten, sondern zahlt immer nur die Tarife, die er bei seinem eigenen Anbieter gebucht hat.

 

Für Reisende außerhalb der EU ist es allerdings sinnvoll, auch weiterhin darauf zu achten, wie hoch die Gebühren liegen. In beliebten Touristenregionen wie Ägypten, Tunesien oder den USA können auch weiterhin hohe Kosten für das Telefonieren im Ausland anfallen. Selbst in Europa ist das der Fall, wenn man beispielsweise in der Schweiz oder in Norwegen unterwegs ist – beide Länder sind nicht Mitglied in der EU und haben sich den Regelungen zu den Roaming Gebühren nicht angeschlossen.

 

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