WLAN im Wohnmobil in aller Kürze
IM ÜBERBLICK
Wie funktioniert WLAN im Camper?
Im Grunde ist es in Deinem Wohnmobil genauso wie zu Hause: Du benötigst einen Internetzugang und eine Möglichkeit, die Verbindung drahtlos an Deine Geräte weiterzugeben. Nun gibt es verschiedene Wege, den Internetzugang in Deinen Camper zu bringen. Welche Option die geeignete für Dich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits kommt es darauf an, wie viel Du im Internet unterwegs bist. Zudem spielt Dein Reiseziel eine Rolle. Außerdem hängt die Entscheidung auch davon ab, wie viel Dir ein unbegrenzter Internetzugang wert ist.
- Mobiler Hotspot: Der einfachste Weg zum drahtlosen Netzwerk im Wohnmobil ist Dein Smartphone, das Du als Hotspot einsetzt und somit Laptop, TV-Gerät oder eBook-Reader ins Internet gelangen.
- Öffentliches WLAN: Auf den meisten Campingplätzen gehört WLAN bereits zur Grundausstattung. Oftmals ist die Nutzung mit der Standgebühr abgedeckt.
- Mobile Router: Wie der Router zu Hause baut die transportable Variante ein WLAN für Deine anderen Geräte auf. Das geschieht bei einem mobilen Router allerdings übers Mobilfunknetz.
- Fest installierter Router: Ebenfalls eine Internetverbindung übers Mobilfunknetz stellt ein fest installierter Router her. Dazu gehört eine Antenne auf dem Wohnmobil-Dach, die für einen besseren Empfang sorgt, als ihn beispielsweise Smartphone oder mobiler Router liefern.
- Surfstick: Auch der Surfstick verbindet Dich übers Mobilfunknetz mit dem Internet. Du kannst das USB-Modem direkt an Deinen Laptop oder TV anschließen.
- Satelliten-Internet: Damit wählst Du einen Internetzugang über eine Satellitenverbindung. Zur Ausstattung gehören eine Antenne und ein Router, der ein drahtloses Netzwerk für Deine Geräte erzeugt. Und natürlich ein Vertrag für das Internet über Satellit.
Internet im Wohnmobil: Welche Option ist die richtige für Dich?
Option 1: Mobiler Hotspot
Um in Deinem Wohnmobil einen Internetzugang über einen mobilen Hotspot einzurichten, benötigst Du nur Dein Smartphone und einen Handytarif, mit dem Du in Deinem Reiseland surfen kannst. Der Hotspot ist rasch aktiviert. Bei den meisten Smartphones schaltest Du ihn über die Schnelleinstellungen, die Du über die Statusleiste erreichst, ein. Achte aus Sicherheitsgründen darauf, dass Dein Hotspot mit einem Passwort gesichert ist.
Nach dem Aktivieren teilt Dein Smartphone seine Datenverbindung mit anderen Geräten. Es fungiert quasi als Router. Auf Deinen anderen Geräten wie Laptop oder Tablet stellst Du die Internetverbindung her, indem Du eine neue WLAN-Verbindung einrichtest. Dafür musst Du die Zugangsdaten Deines Smartphone-Hotspots eingeben. Die meisten modernen Smartphones generieren dafür einen QR-Code, den Du einfach mit dem Gerät, das einen Internetzugang erhalten soll, scannst.
Bewegst Du Dich durch Länder der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) kannst Du Deinen deutschen Mobilfunktarif nutzen, ohne dass Roaming-Gebühren anfallen. Diesen Komfort verdankst Du einer EU-Verordnung. Bist Du außerhalb der EU unterwegs, benötigst Du entweder ein Roaming-Paket zu Deinem Handytarif, einen Auslandstarif oder eine lokale SIM-Karte.
Die passende Option, wenn …
Ungeeignet für Deine Zwecke, wenn …
Option 2: Öffentliches WLAN
Als Wenigsurfer genügt Dir auf Camper-Tour möglicherweise auch der Zugriff aufs Internet über öffentliches WLAN. Das findest Du vielerorts in Cafés, auf Campingplätzen oder in Museen.
Allerdings sind öffentliche WiFi-Netze oftmals stark ausgelastet. Das Hin- und Herschieben von großen Datenmengen verlangt entsprechend viel Geduld. Da ein öffentliches WLAN in der Regel nicht passwortgeschützt ist, birgt es auch ein gewisses Risiko. Deine Datenverbindung liegt offen und kann leicht missbraucht werden, um sensible Informationen von Deinem Smartphone oder Tablet abzugreifen. Daher ist es ratsam, im öffentlichen WLAN stets einen VPN-Tunnel zu verwenden. Er verschlüsselt Deinen Datenstrom und schützt Dich so vor unerwünschten Zugriffen.
Die passende Option, wenn …
Ungeeignet für Deine Zwecke, wenn …
Option 3: Mobiler Router
Mobilfunkrouter gibt es in zwei Varianten: mit und ohne Akku. Letztere benötigen also stets eine Stromquelle. Die richtigen mobilen Router haben eine kompaktere Bauweise, passen meist sogar in – zumindest größere – Hosentaschen. Wie das Handy stellen sie eine Internetverbindung übers Mobilfunknetz her. Und wie der Internetrouter zu Hause bauen sie im Wohnmobil ein drahtloses Netzwerk auf, in das sich alle Deine Geräte vom Smartphone über den Laptop bis zum TV-Bildschirm einwählen können.
Damit der mobile Router Dich allerdings in Deinem Wohnmobil ins Internet bringt, benötigst Du einen gültigen Datentarif. In vielen Fällen kannst Du Router und Internettarif als Bundle erwerben. Das ist praktisch und kostengünstig, wenn Du durch Deutschland tourst. Da aber viele der mobilen Internetverträge allein in den Grenzen der Bundesrepublik eine Datenverbindung herstellen, brauchst Du eine andere Option fürs Ausland.
Die gute Nachricht: Den Mobilfunkrouter bestückst Du wie Dein Handy mit einer SIM-Karte. Das kann bei zahlreichen Modellen auch schon eine eSIM sein. Günstige Datentarife für Dein Reiseland kannst Du im Vorfeld übers Internet bestellen. Auch direkt vor Ort kannst Du in den meisten Ländern eine Prepaidkarte erwerben.
ABER: Ein mobiler Router ist praktisch. Er erzeugt ein wesentlich stabileres und stärkeres WLAN als zum Beispiel Dein Smartphone, wenn Du es als Hotspot verwendest. Jedoch funken die mobilen Router auf einer begrenzten Zahl an Mobilfunkfrequenzen. So arbeitet der mobile Router beispielsweise in Frankreich problemlos, hat aber in Kirgisien keinen Empfang, weil er nicht die Frequenzen der dortigen Mobilfunknetze nutzt. Daher solltest Du im Vorfeld prüfen, ob Dein Router auch in Deinem nächsten Reiseziel funktioniert. Ebenfalls vor dem Router-Kauf solltest Du abwägen, ob Dir ein einfaches Modell genügt oder ob Dir ein Router mit Antenne fürs Wohnmobildach eine verlässlichere Verbindung in Deiner Urlaubsregion liefern würde.
Die passende Option, wenn …
Ungeeignet für Deine Zwecke, wenn …
Option 4: Satelliten-Internet
Eine gänzlich unabhängige Option ist der Internetzugang über eine Satellitenverbindung. Gleichzeitig ist diese Lösung die aufwendigste. Du benötigst spezielle Hardware, die Du entweder auf dem Dach des Campers anbringst oder jedes Mal im Freien aufstellst, wenn Du eine Internetverbindung aufbauen möchtest.
Der Datenstrom fließt über Satelliten, die die Erde umkreisen. Geso-stationäre Satelliten fliegen 35.786 Kilometern über der Erde. Im Middle Earth Orbit in etwa 23.000 Kilometer Höhe schweben unter anderem Navigationssatelligen wie das europäische Galileo-System. Auch im sogenannten Low Orbit zwischen 500 und 1000 Kilometern finden sich Satelliten, unter anderem die Starlink-Trabanten.
Starlink, ein Unternehmen von Tesla-Gründer und X-Eigentümer Elon Musk, gehört zu den bekanntesten Anbietern für Satelliten-Internet. Aber Starlink ist beileibe nicht der einzige Anbieter für Satelliten-Internet, es gibt Alternativen wie Brdy oder SatSpeed.
Die Optionen solltest Du auf jeden Fall prüfen, denn nicht jedes Satelliten-Internet ist in allen Winkeln der Erde gleichermaßen verfügbar. Zusätzlich spielt nicht nur eine Rolle, dass die Installation aufwendig ist, sondern eben auch die Kosten deutlich höher sind.
Die passende Option, wenn …
Ungeeignet für Deine Zwecke, wenn …
Kosten für das unbegrenzte WLAN
Die Kosten für mobiles Internet variieren je nach Nutzung, Technologie und Anbieter stark:

Unbegrenztes WLAN beim Camping
Tipp: Für Vielnutzer, die ständig online sind, lohnt sich die Investition in einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen oder einem großzügigen Datenlimit mit 150 GB+.
Internet außerhalb der EU: Was Du wissen musst
Sobald Du außerhalb der Europäischen Union (EU) unterwegs bist, ändern sich die Spielregeln. In Nicht-EU-Ländern fallen Roaminggebühren an, wenn Du Deinen deutschen Tarif nutzt. Es gibt aber andere Optionen, die Du im Vorfeld prüfen und buchen kannst.
Fazit: So bleibst Du im Wohnmobil vernetzt
Hotspot, mobiler Router, öffentliches WLAN oder Satellit: Welchen Internetzugang Du für Deinen Trip wählst, hängt von verschiedenen Faktoren und Deinen Ansprüchen ab:
Häufige Fragen zu WLAN im Wohnmobil
Das hängt davon ab, wie Du den Internetzugang einrichten möchtest:
Die Kosten hängen damit zusammen, wie Du die Internetverbindung im Wohnmobil herstellst. Richtest Du über Dein Smartphone einen Hotspot ein, fallen die Mobilfunkkosten für Deinen deutschen oder einen ausländischen Tarif an. Greifst Du auf das öffentliche WLAN auf Campingplätzen zurück, ist eine Pauschale meistens in der Standgebühr enthalten. Am teuersten ist der Internetzugang via Satellit. Du benötigst die notwendige Hardware wie Satellitenschüssel. Die Kosten liegen bei mindestens 350 Euro. Für die Grundgebühr des Internetvertrags fallen monatlich mindestens 50 Euro an.
Ein mobiler Router funktioniert genauso wie ein WLAN-Router zu Hause. Statt über DSL oder Glasfaser stellt er eine Internetverbindung übers Mobilfunknetz her. Für den Zugriff aufs Handynetz ist eine SIM-Karte erforderlich. Wie sein Pendant in Deinem Zuhause erzeugt der mobile Router ein drahtloses Netzwerk, über das sich Deine Geräte mit dem Router verbinden und so Zugang zum Internet erhalten.
Für Digitale Nomaden, die viel reisen und auf stabile Internetverbindungen angewiesen sind, ist ein mobiler Router die beste Wahl. Vorausgesetzt natürlich, sie sind in Gegenden unterwegs, in den der Mobilfunkempfang zuverlässig ist. Bei Reisen in abgelegene Gebiete könnte auch Satelliteninternet eine sinnvolle Ergänzung sein.
Satelliteninternet ist sinnvoll, wenn Du oft und über längere Zeit in Regionen ohne Mobilfunkabdeckung unterwegs bist. Es bietet fast überall Zugang, ist jedoch deutlich teurer als das Surfen übers Mobilfunknetz. Meist ist Satelliteninternet auch langsamer.
In den Ländern der Europäischen Union (EU) kannst Du Deinen heimischen Mobilfunktarif zum Surfen nutzen, ohne dass Roaminggebühren anfallen. Außerhalb der EU können hohe Roaminggebühren den Surfspaß verderben. Mit Auslandspaketen oder internationalen SIM-Karten entgehst Du der Kostenfalle. Entscheidest Du Dich für Satelliten-Internet solltest Du auf einen weltweit gültigen Tarif achten.
Keine Kommentare vorhanden