Eine Touristin fotografiert am Palmenstrand einen Surfer, der auf einer Welle reitet. Beim Roaming im Ausland gilt es einiges zu beachten, damit das Surfen im Internet nicht zur Kostenfalle wird.

Roaming in aller Kürze 

  • Beim Roaming telefonierst und surfst Du über ein fremdes Mobilfunknetz. Dabei wird zwischen Nationalem und Internationalem Roaming unterschieden. Zusätzliche Gebühren kommen nur beim Internationalem Roaming auf Dich zu.  
  • Die Roaming-Verordnung der Europäischen Union (EU) sichert Dir zu, Deinen Handyvertrag auf Reisen durch EU-Länder nutzen zu können, als wärst Du zu Hause unterwegs.  
  • Eine weltweit gültige Kostenbremse soll Handynutzer vor exorbitanten Roaming-Gebühren schützen. Seit 2022 müssen auch Betreiber von Satellitennetzen auf Schiffen und an Bord von Flugzeugen über die anfallenden Kosten informieren und eine Option anbieten, die Nutzung des fremden Netzes abzulehnen.  

Was ist Roaming beim Handy?  

Der Begriff Roaming stammt aus dem Englischen (dt. „umherwandern“, „streunen“ oder „umherstreifen“). Er bezieht sich auf die Nutzung eines fremden Mobilfunknetzes. Dabei wird zwischen Internationalem und Nationalem Roaming unterschieden. Telefonierst und surfst Du im Ausland über Deine deutsche SIM-Karte, fällt das unter Internationales Roaming und kann mit zusätzlichen Gebühren verbunden sein. Beim Nationalen Roaming buchen sich Kunden eines Providers in das Mobilfunknetz eines anderen Netzbetreibers ein, um ihren Handytarif nutzen zu können. Für das Nationale Roaming entstehen keine zusätzlichen Kosten. O₂ und E-Plus haben das Verfahren im Zuge ihres Zusammenschlusses unter dem Dach von Telefónica praktiziert. Aktuell sichert ein Vertrag zwischen Telefónica und der Drillisch AG 1&1-Kunden, ihre Mobilfunktarife übers o2-Netz deutschlandweit nutzen zu können. Der 1&1-Mutterkonzern hat damit begonnen, ein viertes Mobilfunknetz zu errichten.  

EU-Roaming: So surfst Du sorglos im Ausland!

Seit Juni 2017 gilt für Mobilfunktarife in der Europäischen Union (EU) die Roaming-Verordnung „Roam like at home“. Damit sind die Roaming-Gebühren innerhalb der EU gefallen. Du nutzt Deinen Handytarif in den Mitgliedsstaaten der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu den gleichen Konditionen wie zu Hause. Gesprächsminuten, SMS und Daten, die Du im Ausland verbrauchst, werden auf das vertragliche Kontingent angerechnet. Mit der Novelle der EU-Verordnung von 2022 müssen die Mobilfunkanbieter nun zudem gewährleisten, dass Du auf Reisen durchs EU-Ausland auch die gleichen Dienstleistungen nutzen kannst wie zu Hause, sofern die entsprechenden Technologien vorhanden sind. Surfst Du zu Hause übers 5G-Netz, kannst Du das ebenso in Deinem Urlaubsland. Vorausgesetzt natürlich, der 5G-Standard ist dort ebenfalls ausgebaut.  

Hinweis: Telefonate von Deutschland ins Ausland fallen nicht unters Roaming. Für diese Gespräche gelten die Auslandstarife Deines Providers. Wie teuer Anrufe nach Spanien oder in die USA sind, kannst Du den Preislisten Deines Mobilfunkanbieters entnehmen.  

EU-Roaming ist in diesen Ländern kostenlos

Die Regelung zum EU-Roaming beschränkt sich nicht allein auf die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Sie umfasst auch die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Das EU-Roaming gilt in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, in den Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Spanien, in der Tschechischen Republik, Ungarn, Zypern sowie in den EWR-Staaten Liechtenstein, Norwegen und Island. 
Achtung:  Das EU-Roaming gilt nicht für die Schweiz und Großbritannien. Allerdings gibt es etliche Mobilfunkanbieter, die das EU-Roaming auf die Schweiz und Großbritannien ausdehnen. Ebenso schließen vereinzelte Provider die Türkei ins kostenlose EU-Roaming ein. Genauere Informationen findest Du in den AGB Deines Anbieters.  

Die Fair-Use-Regelung fürs EU-Roaming 

Alles hat seine Grenzen. Auch das kostenfreie EU-Roaming. Die Verordnung der Europäischen Union setzt voraus, dass der Mobilfunkkunde seinen Tarif im Ausland in angemessener Weise („Fair Use“), ihn also in ähnlichem Umfang wie zu Hause nutzt.  

Die Mobilfunkanbieter haben das Recht, Obergrenzen zum Beispiel für die Daten-Nutzung beim EU-Roaming festzulegen. Der Hintergrund: Dein Provider muss ein Datenkontingent beim ausländischen Netzbetreiber erwerben. Das Roaming zum Inlandspreis soll jedoch wirtschaftlich für die Betreiber bleiben. Daher hat die EU maximale Roamingentgelte für Datendienste, Anrufe und SMS festgelegt, die sich die Provider gegenseitig in Rechnung stellen dürfen. Aktuell darf für 1 GB Datenvolumen nicht mehr als 1,80 Euro (Stand: 2023) veranschlagt werden. Bis 2027 sinkt die Roaming-Gebühr auf 1 Euro/GB.  

Überschreitest Du die von Deinem Provider festgelegte Obergrenzen, darf er Dir zusätzliche Roaming-Gebühren in Rechnung stellen. Zuvor muss er Dich jedoch über solche Obergrenzen informieren und Dich zusätzlich warnen, dass Du sie erreicht hast. Die Fair-Use-Regelung sorgt dafür, dass ein Kunde nicht dauerhaft einen günstigeren Tarif im Ausland benutzt. Deswegen gibt es auch eine zeitliche Begrenzung für das EU-Roaming.  

Datenlimits für Prepaid & offene Datenpakete 

Als Besitzer eines Prepaid-Tarifs gilt für Dich ebenfalls die EU-Roaming-Regelung: Du surfst und telefonierst zu den gleichen Konditionen wie zu Hause. Jedoch darf Dein Anbieter ein Datenlimit setzen. Der Grund: Dein Anbieter tritt gegenüber dem fremden Netzbetreiber in Vorleistung. Er muss ein Datenkontingent beim Provider in Deinem Reiseland einkaufen. Das bei der Einreise aufgeladene Guthaben auf Deiner Prepaidkarte entscheidet darüber, welches Datenvolumen Dir auf der Reise zur Verfügung steht. Zur Berechnung wird das Guthaben dividiert durch die Kosten, die bei Deinem Mobilfunkanbieter entstehen. Aktuell liegt die Obergrenze bei 1,80 Euro pro GB (Stand: 2023).  Reist Du also mit einem Guthaben von 20 Euro ein, steht Dir ein Mindestdatenvolumen von 11 GB zur Verfügung. Nutzt Du mehr Datenvolumen, kann Dein Provider Roaming-Aufschläge  in Höhe des Vorleistungsentgelts von maximal 1,80 Euro/GB verlangen.  

Auch für Handyverträge mit unbegrenztem Datenvolumen dürfen Provider ein Limit fürs EU-Roaming festlegen. Darüber müssen sie Dich bei der Einreise informieren. Das geschieht üblicherweise per SMS. Auch für dieses Datenlimit gibt es eine Formel: Der Preis Deines Handytarifs ohne Mehrwertsteuer dividiert durch das Vorleistungsentgelt (1,80 Euro/GB | Stand: 2023). Das Ergebnis wird verdoppelt, damit Du über ein ähnliches Datenvolumen wie im Inland verfügen kannst. Überschreitest Du das Datenlimit während des Roamings, kann Dein Provider einen Aufschlag für die weitere Datennutzung berechnen. Darüber muss er Dich im Vorfeld informieren, sodass Du entscheiden kannst, ob Du in die zusätzlichen Kosten einwilligst oder die Datenverbindung abschaltest.  

EU-Roaming ist zeitlich begrenzt 

Das EU-Roaming lässt sich zeitlich nicht unbegrenzt nutzen. Damit Du Deinen Handytarif im Urlaub zu den gleichen Bedingungen nutzen kannst wie zu Hause, darfst Du nicht mehr Zeit im Ausland verbringen. Im Rahmen der Fair-Use-Regel darf Dein Provider Dein Nutzungsverhalten über einen Zeitraum von vier Monaten prüfen. Stellt er dabei fest, dass Du mehr Daten übers Roaming als im heimischen Netz verbraucht hast, darf er Dich um eine Erklärung bitten. Du hast dann 14 Tage Zeit, um darauf zu antworten und Dein Nutzungsverhalten zu ändern. Surfst und telefonierst Du weiterhin häufiger im ausländischen Netz, darf Dein Mobilfunkanbieter einen Roaming-Aufschlag berechnen.  

Roaming für Grenzgänger 

Keine Sorgen müssen sich Grenzgänger machen. Liegen Dein Wohnort und Dein Arbeitsplatz in zwei verschiedenen EU-Ländern, darfst Du ebenfalls das kostenlose EU-Roaming nutzen. Du hast sogar die freie Wahl zwischen den Mobilfunkanbietern aus beiden Ländern. Entscheidend für die Regelung der angemessenen Nutzung ist, dass Du Dich mindestens einmal pro Tag in Dein „heimisches“ Mobilfunknetz einbuchst.  

Weltweites Roaming: Das kostet das Surfen in fernen Ländern 

Ganz klar, innerhalb der EU-Staaten bist Du fein raus aus der Kostenfalle Roaming. Anders sieht es aus, wenn es Dich auf Deinen Reisen in andere mehr oder weniger ferne Länder verschlägt. Bevor Du das Internet im Ausland nutzt, empfiehlt es sich, dass Du Dich bei Deinem Mobilfunkanbieter über die Roaming-Gebühren für Dein Urlaubsziel informierst und Dich nach Auslandstarif-Paketen erkundigst. Die Auslandspakete lassen sich tage- oder wochenweise zum Tarif dazubuchen und sind in der Regel günstiger als eine minutengenaue Abrechnung. Für einen Überblick, welche Kosten das Surfen und Telefonieren im Ausland verursachen kann, zeigt unsere Tabelle beispielhaft die Roaming-Gebühren einiger Anbieter:  

ReisezielTelekomo2klarmobil
AlbanienAusgehende Anrufe:  1,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 0,69 €/min 
Daten: 5,95 €/300 MB (Daypass) 
Ausgehende Anrufe: 1,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 0,69€/min 
Daten: 4,99 €/50 MB (Tagespass) 
Ausgehende Anrufe: 1,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 0,69€/min 
Daten: 10,04 €/MB
USAAusgehende Anrufe:  1,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 0,69 €/min 
Daten: 5,95 €/300 MB (Daypass) 
Ausgehende Anrufe: 2,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 1,59€/min 
Daten: 4,99 €/50 MB (Tagespass) 
Ausgehende Anrufe: 1,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 0,69€/min 
Daten: 10,04 €/MB 
ThailandAusgehende Anrufe:  2,99 €/min 
Eingehende Anrufe: 1,79 €/min 
Daten: 5,95 €/150 MB (Daypass) 
Ausgehende Anrufe: 2,49 €/min 
Eingehende Anrufe: 1,59€/min 
Daten: 4,99 €/50 MB (Tagespass) 
Ausgehende Anrufe: 2,99€/min 
Eingehende Anrufe: 1,79 €/min 
Daten: 16,18 €/MB 

Kostenfalle Mailbox 

Ein Kostenfaktor, der leicht übersehen wird, ist die Mailbox. Werden Anrufe nach Reiseantritt auf die Mailbox umgeleitet, können zusätzliche Roaming-Gebühren anfallen. Anrufe, die während Deines Urlaubs an Deine Mailbox weitergeleitet werden, werden wie eingehende Anrufe abgerechnet. Hörst Du die Nachrichten später ab, entstehen weitere Kosten, da das Abhören der Botschaften wie ausgehende Anrufe nach Hause berechnet werden. Daher ist es ratsam, die Mailbox vor der Reise zu deaktivieren. Wie das funktioniert und wie Du die Mailbox nach Deiner Rückkehr wieder einschaltest, erfährst Du über das Menü der Sprachbox. Ansonsten hilft Dir auch die Kundenhotline Deines Anbieters weiter. 

Technische Voraussetzungen fürs Roaming

Um im Ausland zu telefonieren und zu surfen, muss Dein Handy die Funkfrequenz des Reiselandes beherrschen. Weltweit gibt es vier Hauptfrequenzen fürs mobile Telefonieren: 850, 900, 1800 und 1900 MHz. Die Handys in Deutschland funken auf den Frequenzen 900 und 1800 MHz. Unter anderem in Nord- und Südamerika werden die anderen beiden Frequenzen verwendet.  In Japan und Korea wiederum kannst Du nur über UMTS-Frequenzen mobil telefonieren. Der Funkstandard wird in Deutschland gar nicht mehr genutzt.  

Die aktuellen Smartphones beherrschen alle weltweit gängigen Frequenzen und Mobilfunkstandards. Dennoch kann es auf Reisen zu Verbindungsproblemen kommen, weil in anderen Ländern eben andere Standards verwendet werden. In solchen Fällen kannst Du auf WLAN-Spots, wie sie oft in Café und Hotels kostenlos angeboten werden, zurückgreifen. Gespräche zu Deinen Lieben nach Hause führst Du dann via Messenger wie WhatsApp, also über die Internetverbindung.  

Roaming auf Schiffen und im Flugverkehr

„Kostenberg voraus” kann es ganz schnell heißen, wenn Du Dein Smartphone auf dem Kreuzfahrtschiff oder im Flugzeug nicht in den Flugmodus versetzt. Immerhin hat die EU mit der überarbeiteten Roaming-Verordnung diese Kostenfalle entschärft.  

Das Problem: Auf hoher See und über den Wolken verbindet sich Dein Handy mit einem sogenannten nicht-terrestrischen Funknetz. Die Verbindungen zum Telefonieren oder Surfen werden via Satelliten aufgebaut. Anrufe übers Satellitennetz schlagen mit bis zu 7 Euro pro Minute zu Buche, bis zu 30 Euro pro Megabyte verschlingt die Internetnutzung.  

Mit der seit 2022 geltenden Roaming-Verordnung der EU sind nun auch die Betreiber solcher Satellitennetze an Bord von Schiffen und Flugzeugen dazu verpflichtet, Handynutzer darüber zu informieren, welche Kosten auf sie zurollen, wenn sich ihr Gerät in das Bordnetz einbucht. Gleichzeitig müssen die Satellitennetzbetreiber eine sogenannte Opt-out-Möglichkeit bereitstellen. Du kannst also einfach die Nutzung des teuren Netzes verweigern. Als weiterer Schutz für Verbraucher gilt die weltweite Kostenbremse nun auch auf Schiffen und in Flugzeugen. Hast Du die Obergrenze erreicht, stoppt die Datenverbindung automatisch.  

Übrigens bieten viele Reedereien und Fluggesellschaften WLAN-Pakete an. Dabei solltest Du trotzdem die mobile Datenverbindung Deines Handys deaktivieren. Bei einem schwachen WLAN-Signal würde sich das Smartphone andernfalls aufs stärkere Signal des Satellitennetzes wechseln.  

Die weltweite Kostenbremse

Wenngleich Du in den EU-/EWR-Staaten unter der Devise „Roaming zu Inlandspreisen” Deinen Tarif wie gewohnt nutzt, hat die Europäische Union einen Schritt weitergedacht und für ihre Bürgerinnen und Bürger eine weltweite Kostenbremse in der Roaming-Verordnung installiert. Seit Juli 2022 gilt der sogenannte Kostenairbag nicht nur für herkömmliche Mobilfunknetze, sondern auch für die nicht-terrestrischen Mobilfunknetze, die an Bord von Schiffen und Flugzeugen über Satellitenverbindungen errichtet werden.  

Dieser Kostenairbag liegt bei maximal 59,50 Euro. Hast Du die Grenze erreicht, soll die Datenverbindung automatisch gesperrt werden. Zudem muss Dich der Netzbetreiber darüber informieren. Das geht in der Regel per SMS. Wie die Verbraucherzentrale berichtet, klappt dies nicht immer. Das hängt davon ab, ob der Netzbetreiber im Ausland in der Lage ist, die dafür nötigen Informationen in Echtzeit zu liefern.  

Daten-Roaming aktivieren/deaktivieren

Möchtest Du Roaming im Ausland nutzen, musst Du die Funktion auf Deinem Handy aktivieren. In der Regel sind die meisten Smartphones so voreingestellt, dass sie Daten-Roaming zulassen. Sollte das nicht der Fall sein, findest Du die Funktion im Menü Einstellungen.  

  • So schaltest Du Roaming ein:

    Gehe zu Einstellungen (Zahnrad-Symbol im Schnellzugriff).

  • Wähle das Menü Verbindungen aus  

    Der Menüpunkt weicht von Hersteller zu Hersteller ab. Bei manchen heißt er beispielsweise Netzwerk & Internet.

  • Tippe auf Mobile Netzwerke, ein weiteres Untermenü öffnet sich.  

    Bei manchen Geräten findest Du die Roaming-Funktion unter dem Menüpunkt SIM-Karten.

  • Schalte Daten-Roaming ein. Wahlweise deaktivierst Du die Funktion an dieser Stelle. 

Da Dir nur ein begrenztes Datenvolumen fürs Roaming zur Verfügung steht, ist es sinnvoll, Deine Apps daran zu hindern, im Hintergrund nach Belieben Daten zu verwenden. Dafür gibt es den Datensparmodus. Auch diesen aktivierst Du rasch auf Deinem Handy.  

  • Gehe zu den Einstellungen. 
  • Rufe den Menüpunkt Verbindungen beziehungsweise Netzwerk & Internet auf.
  • Unter Datennutzung findest Du den Datensparmodus. 
  • Schalte den Datensparmodus ein, der dafür sorg, dass Apps im Hintergrund keine Daten mehr senden und empfangen. Chat-Nachrichten oder E-Mails werden nicht mehr automatisch abgerufen, sondern erst, wenn Du die App öffnest.  

  • Gehe in die Einstellungen
  • Tippe auf Mobilfunk
  • Öffne nun die Datenoptionen
  • Hier hast Du die Möglichkeit, Roaming zu aktivieren/deaktivieren. Ebenso findest Du hier die Option Datensparmodus. Auf manchen iPhone-Modellen musst Du zunächst auf Datenmodus tippen, um anschließend den Datensparmodus auszuwählen.

Unbeschwert in den Urlaub: Unsere Roaming-Tipps

  • Verreist Du innerhalb der EU oder nach Island, Norwegen oder Liechtenstein, nutzt Du Deinen Handyvertrag, als wärst Du in Deutschland unterwegs. Es fallen keine Roaminggebühren an. Aber Achtung: Großbritannien und Schweiz gehören nicht zur EU. Manche Provider schließen sie aber ins kostenlose EU-Roaming ein. Erkundige Dich vor Deiner Abreise bei Deinem Provider danach.  
  • Liegt Dein Reiseziel jenseits der EU-Grenzen, solltest Du Dich bei Deinem Mobilfunkanbieter nach den Roaming-Kosten für das Reiseland und möglichen Roaming-Tarifen erkundigen.  
  • Eine Alternative zum Roaming-Tarif Deines deutschen Providers ist eine eSIM-Karte von einem Mobilfunkanbieter aus Deinem Reiseland. Für zahlreiche Länder lässt sich die eSIM problemlos übers Internet buchen. Voraussetzung: Dein Handy ist eSIM-fähig.  
  • Auf dem Schiff oder im Flieger ist die mobile Datennutzung besonders teuer, weil sie via Satellitennetz aufgebaut wird. Daher solltest Du an Bord Roaming und mobile Datennutzung auf jeden Fall ausschalten. So können keine zusätzlichen Roaming-Gebühren entstehen. Reedereien und Fluggesellschaften bieten WLAN-Pakete an, mit denen Du weiter surfen kannst.  
  • Die Europäische Union hat in der Roaming-Verordnung einen weltweit geltenden Kostenairbag errichtet. Erreichst Du mit Surfen und Telefonieren die Obergrenze von 59,50 Euro, soll die Datenverbindung automatisch gekappt und Du darüber informiert werden. Das klappt aber nicht in jedem Land zuverlässig.  
  • Um Deinen Datenverbrauch im Ausland zu reduzieren, solltest Du den Datensparmodus Deines Handys aktivieren. Er sorgt dafür, dass Deine Apps beständig Daten austauschen oder Updates geladen werden.  

Häufige Fragen zum Roaming

Worauf muss ich beim Roaming achten? 

Welche Vorsichtsmaßnahmen Du ergreifen musst, um Kostenfallen beim Roaming zu vermeiden, hängt von Deinem Reiseziel ab. Innerhalb der EU nutzt Du dank einer Verordnung der Europäischen Union Deinen Handytarif im gleichen Umfang wie zu Hause. Bereist Du ein Nicht-EU-Land machst Du Dich am besten schlau über die anfallenden Roaming-Kosten und informierst Dich über Roaming-Pakete, die Du zu Deinem Tarif buchen kannst. Besonders teuer ist das Surfen und Telefonieren über die Satellitennetze von Schiffen und Flugzeugen. An Bord schaltest Du am besten den Flugmodus ein, um alle Verbindungen zu trennen.   

Wie verhindere ich, in die Kostenfalle Roaminggebühren zu tappen?

Folgende Punkte solltest Du beachten, um zu verhindern in die Kostenfalle Roaminggebühren zu tappen: 

  1. Erkundige Dich vor Reiseantritt bei Deinem Provider nach den Kosten fürs Roaming im Reiseland.  
  2. Schließe einen Roamingtarif ab. Die Pakete fürs Ausland sind in der Regel günstiger als die verbrauchsgenaue Abrechnung.  
  3. Aktiviere den Datensparmodus auf Deinem Handy. Damit senkst Du den Datenverkehr Deiner Apps. 
  4. Deaktiviere vor Reiseantritt Deine Mailbox. Das Hinterlassen und Abhören von Nachrichten kann die Kosten fürs Roaming in die Höhe treiben.  
  5. Schalte im Flugzeug und auf dem Schiff die mobile Datennutzung Deines Handys aus. So verhinderst Du, dass sich Dein Smartphone ungewollt übers teure Satellitennetz an Bord mit dem Internet verbindet.

Wann muss ich Roaming aktivieren? 

Möchtest Du in einem anderen Land mit Deinem Handy mobil surfen, musst Du die Option Roaming in den Einstellungen Deines Geräts aktivieren. Vor der Reise solltest Du Dich auf jeden Fall über die möglichen Roaming-Gebühren informieren und gegebenenfalls einen günstigen Roamingtarif Deines Providers buchen.  

Welche Länder sind im EU-Roaming? 

Das EU-Roaming gilt für die 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie die Länder des Europäischen Wirtschaftsraumes. Im Einzelnen nutzt Du das kostenlose EU-Roaming in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, in den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Spanien, in der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern. 

Kann ich mit EU-Roaming im Ausland telefonieren? 

Ja, das kannst Du. Aus einem EU-Land telefonierst Du zu den gleichen Bedingungen wie in Deutschland. Bist Du beispielsweise in Frankreich unterwegs und rufst eine deutsche oder französische Nummer an, wird das Gespräch gemäß Deinem Tarifbedingungen so berechnet, als würdest Du von Deutschland nach Deutschland telefonieren.  

Ist Roaming in der EU kostenlos? 

Ja, in den Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums ist das Roaming kostenlos, da Du Deinen Handyvertrag zu den gleichen Bedingungen nutzt wie in Deutschland. Allerdings können Roaming-Aufschläge anfallen, wenn Du Deinen Tarif entgegen der Fair-Use-Regelung im Ausland beanspruchst.

Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres über Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle für Familie und Freunde. 

12 Kommentare

  1. Hallo, wir waren vom 31.7. bis 07.08.2023 im Urlaub in der Türkei. Nach der Landung (31.07.) und deaktivieren des Flugmodus, ist die SMS mit mtl.Kostenlimit für Datenroaming erreicht (59.90€).
    die gleiche SMS kam dann 2Tage später am 02.08. nochmal! also innerhalb von 3Tagen, durch die Monatsgrenzen überschreitung! (das WLAN im Hotel muss wohl kurz nicht verfügbar gewesen sein)
    Nun ist der Abrechnungsmonat vom 20. bis 19. des Folgemonats. und mein Provider verlangt jetzt von mir 119€. also den Betrag von normalerweise 2Monaten…
    zudem dachte ich, dass man “aktiv” das Daten-Roaming in den Einstellungen wieder aktivieren muss! (Zumal es der Provider ja deaktiviert nach der Kostenbremse)
    Konkret gefragt: habe ich hier durch den Monatswechsel einfach Pech gehabt, oder ist der Provider auf den Abrechnungszeitraum begrenzt?
    MfG Conrad

  2. Moin! Wir waren kürzlich in der Türkei. Meine 12 jährige Tochter hatte vergessen ihr Datenvolumen zu deaktivieren. Jetzt habe ich von meinem Anbieter eine Rechnung von über 3700 Euro bekommen. Was kann ich dagegen machen.😢

    • Moin Uwe. Das ist mehr als ärgerlich. Vor allem, weil es einen sogenannten Kostenairbag fürs internationale Roaming gibt, an den die deutschen Provider gesetzlich gebunden sind. Eigentlich hätte Deine Tochter mindestens zweimal über die entstehenden Zusatzkosten informiert werden müssen. Außerdem hätte die Roamingverbindung unterbrochen werden müssen, wenn durch die Nutzung Kosten von 100 Euro entstanden sind. Das ist eine Regelung der Bundesnetzagentur, die in ihrem Blog erklärt, wie der Kostenairbag funktioniert:
      “Obwohl es sich um die europäische Roaming-Verordnung handelt, ist für Reisende, die außerhalb der EU unterwegs sind, noch etwas entscheidend: Der „Kostenairbag“ schützt vor unerwarteten Roaming-Aufschlägen bei der mobilen Internetnutzung weltweit. Um einen Schock beim Erhalt der Rechnung zu verhindern, müssen Mobilfunkanbieter ihre Kundinnen zukünftig zweimal warnen. Zum ersten Mal passiert das bei der automatischen Preisgrenze von 50 Euro, zum zweiten Mal bei 100 Euro (jeweils zuzüglich MwSt.). Ist die zweite Obergrenze erreicht, wird die Roaming-Datennutzung beendet. Die Datenverbindung bleibt unterbrochen, solange man nicht aktiv wird. Der Roaming-Anbieter sendet Informationen ans Endgerät und informiert über Preise für die Weiternutzung. Wer möchte, kann mit dem Wissen um die zusätzlichen Gebühren sein Einverständnis zur weiteren Nutzung erklären und so weitersurfen.”
      Meine Empfehlung angesichts der horrenden Rechnung, die der Provider gestellt hat: Wende Dich an die Beschwerdestelle der Bundesnetzagentur, die sich zum Verbraucherschutz genau mit solchen Fällen auseinandersetzt. Bei der Verbraucherzentrale kannst Du Dir sicherlich Rat holen, wie sich die Zahlung der Rechnung aufschieben lässt. Ich kann Dir in solchen juristischen Fragen keine Auskünfte geben.
      Viele Grüße, Jenny Bernard

  3. Hallo ich befinde mich gerade im Urlaub in Mazedonien. Ich habe ca. 200 mb benutzt bevor ich die sms gelesen habe in der steht das 50kb 49cent kosten. Das wären dann ca 2000€ wenn meine Rechnung stimmt? Gibt es da keine kostengrenze? Muss ich das jetzt wirklich zahlen für die paar Minuten internet die ich genutzt habe?
    Ich wäre sehr dankbar für hilfreiche antworten.

    Mit freundlichen Grüßen Thomas

    • Moin Thomas. Zu Deinem Pech gehört Mazedonien nicht zu den EU-Staaten, damit sind die Roaming-Gebühren rechtens. Laut Verbraucherzentrale gilt für Internationales Roaming eine weltweite Kostenbremse von 59,50 Euro. Ist der Rechnungsbetrag erreicht, sollte die mobile Datenverbindung seitens des Netzbetreibers automatisch gekappt werden. Das klappt aber nicht immer. Daher solltest Du für den Rest des Urlaubs auf Nummer sicher gehen und die mobile Datenverbindung auf Deinem Handy ausgeschaltet lassen und ausschließlich über WLAN ins Internet gehen. Nach Deiner Rückkehr kannst Du Dich an die Verbraucherzentrale wenden, um zu erfahren, was Du tun kannst, wenn die Rechnung einen Betrag über der weltweiten Kostenbremse ausweisen sollte. Viele Grüße, Jenny Bernard

  4. Hey,

    Ich bin in Ägypten im Urlaub und habe ohne neue SIM Karte, also mit der, die ich in Deutschland nutze gelöschte Dateien aus dem Papierkorb wiederhergestellt. Als ich diese wiederhergestellt habe, stand da es können höhere Kosten für das Wiederherstellen von Dateien beim Roaming anfallen. Muss ich die vielen MB, die ich wiederhergestellt habe bezahlen?

    • Moin Hendrik. Deine Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich gilt natürlich: Nutzt Du im Ausland die Datenverbindung Deines Handys, fallen dafür Kosten an. Ausnahme: Innerhalb der EU-Länder verbrauchst Du Dein tarifliches Datenvolumen genauso wie innerhalb Deutschlands. Die Schlussfolgerung: Hast Du also in Ägypten keine WLAN-, sondern eine Mobilfunkverbindung verwendet, um zum Beispiel Daten wiederherzustellen, fällt das unter Daten-Roaming. Dafür darf Dein Provider zusätzliche Gebühren erheben. Solange Du nur Daten auf dem lokalen Speicher des Smartphones verschiebst, sollte dies keine Kosten verursachen. Anders ist es beispielsweise bei Fotos und Videos, die ursprünglich in der Cloud gespeichert sind. Dorthin werden sie aus dem Papierkorb auch wiederhergestellt. Viele Grüße, Jenny

  5. Roaming ausserhalb der EU

    Kürzlich vergaß ich das sofortige Ausschalten des Roaming für ein paar Stunden in Tunesien. Der dortige Provider meldete sofort eine Datennutzung in Höhe der € 59,90-Grenze. Aktiv genutzt wurde die dafür notwendige Datenmenge aber nicht. Achtung: Hier liegt eine mittlerweile koordinierte und standardisierte Kostenfalle unterhalb des EU-Kommission-Radars!

    • Moin Michael. Vielen Dank für die Warnung! Auch wenn Du bedauerlicherweise in die Kostenfalle gestolpert bist, bewahrt sie hoffentlich den einen oder anderen Leser davor. Viele Grüße, Jenny Bernard

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