Internetzugang über DSL, Kabel oder Mobilfunk: Welcher der beste für Dich ist, hängt nicht allein von Deinem Surfverhalten ab.

Für Deinen Internetzugang zu Hause hast Du längst die Wahl: Möchtest Du über DSL, VDSL, Kabel oder Glasfaser surfen? Auch das Mobilfunknetz bietet sich als Option fürs heimische WLAN an. Wie unterscheiden sich also die Internetanschlüsse und welche Vorteile haben sie im Einzelnen? Und welcher Internetzugang ist eigentlich der schnellste? Wir geben einen Überblick.

Die Wahl des Internetzugangs: Eine Frage des Standorts

Nun ist Wahlfreiheit eine feine Sache. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, wenn es um den Internetanschluss für Dein Zuhause geht. Welche Optionen sich Dir bieten, hängt von Deinem Wohnsitz ab. Klar, in Großstädten und Ballungsräumen können Nutzer in der Regel aus den Vollen schöpfen und sich frei für den Internetzugang entscheiden, den sie bevorzugen. Doch auf dem Land hängt es davon ab, welche Anschlüsse an Deiner Adresse verfügbar sind. Deine Optionen können eingeschränkt sein.

Was die Wahl der Zugangsart so entscheidend macht, ist die Sache mit der Bandbreite. Sie bestimmt, wie schnell Du surfen kannst, wie zügig Downloads abschließen, ob Du ruckelfrei streamen kannst – auch auf mehreren Geräten. Im Folgenden erfährst Du, auf welchen Wegen Du von zu Hause aufs Internet zugreifen kannst und welche Möglichkeiten die einzelnen Internetzugänge bieten.

DSL: Der Anfang des schnellen Surfens

Lang, lang ist’s her: Die Deutsche Telekom schaltete 1999 die ersten DSL-Anschlüsse frei. Es war die Geburtsstunde des Breitbandinternets in Deutschland. Der Internetzugang über die Digital Subscriber Line, kurz DSL, beschleunigte das Surfen von 64 Kilobit pro Sekunde auf 768 Kbit/s. Seinerzeit ein Quantensprung, heutzutage absolut unzureichend für die vielen liebgewonnenen Netzanwendungen. Jedenfalls ist DSL der Grundstock unserer flächendeckenden Verbindung zum World Wide Web.

Der Datenaustausch, nichts anderes tun wir, wenn wir online sind, erfolgt bei DSL-Anschlüssen über Kupferkabel. Wer einen klassischen DSL-Anschluss nutzt, bewegt sich mit 16 Mbit/s durch das Internet. Schaut man auf die Anfänge des Internets, ist der Geschwindigkeitsgewinn fraglos enorm. Doch dem Datenhunger des durchschnittlichen Internetnutzers ist DSL eigentlich nicht mehr gewachsen.

Ein DSL-Anschluss eignet sich nach wie vor für zurückhaltende Internetnutzer, die weder streamen noch Internetfernsehen schauen oder stundenlang Online-Spielen frönen. Doch alle anderen sollten auf eine höhere Bandbreite und damit auf einen der anderen Internetanschlüsse setzen.  

VDSL: Der Internetzugang gibt Gas

Die Menschen erliegen der Faszination des Internets, des digitalen Austausches, dem Sammelbecken für eine neue Art des Shoppings, für neue Formate und Möglichkeiten, Meinungen und Gedanken auszutauschen. Bereits 2006 startete wiederum die Telekom mit dem Glasfaser-Ausbau in Deutschland. Glasfaserkabel transportieren deutlich größere Datenpakete. Damit stieg die verfügbare Bandbreite für Internetanschlüsse auf zunächst 50 Megabit pro Sekunde. Die technische Neuerung erhielt den Namen VDSL – das steht für Very High Speed Digital Subscriber Line.

Die Daten schnell übertragenden Glasfaserkabel sind bei VDSL bis zu den Vermittlungsstellen und den Kabelverzweigern – den grauen Kästen an der Straße – verlegt. Nur noch auf einem kurzen Stück bis zum Haus transportieren Kupferkabel den Datenstrom.

Die Netzbetreiber feilten weiter an der Technik. Mit der Vectoring-Technik erhöhten sie die Übertragungsrate der Kupferkabel auf der sogenannten letzten Meile zunächst auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde. Kurze Zeit später folgte das Supervectoring, das die Bandbreite auf bis zu 250 Mbit/s steigerte.

Nutzer, die also gerne und viel streamen oder zocken, sollten mindestens auf einen VDSL-Anschluss setzen. Im Verfügbarkeitscheck sind die VDSL-Tarife leicht an der maximalen Bandbreite über 50 Megabit pro Sekunde zu erkennen. Auch wer im Home-Office arbeitet und dafür über eine stabile, schnelle Internetleitung aufs Firmennetzwerk zugreifen muss, sollte wenigstens einen VDSL-Zugang nutzen.

Glasfaser: High Speed bis ins Wohnzimmer

Häh, Internet über Glasfaser? Das bietet doch schon ein VDSL-Anschluss! Nun ja, nicht ganz. Bei einem Glasfaser-Anschluss transportiert das Kabel den Datenstrom bis ans Haus. Das nennt sich FTTH oder FTTB – fibre to the home beziehungsweise fibre to the building. Das Glasfaserkabel endet also nicht schon am Verteilerkasten an der Straße. So werden Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich.

Bislang geht der Glasfaserausbau in Deutschland eher schleppend voran. Doch die Telekom hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2030 sollen alle Haushalte über einen direkten Glasfaser-Zugang verfügen1. Aktuell sind 13,8 Prozent der Haushalte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen2.

Die Vorteile von Glasfaser gegenüber dem althergebrachten Kupferkabel sind überzeugend:

  • Glasfaser überträgt deutlich mehr Daten.
  • Glasfaser transportiert den Datenstrom ohne Geschwindigkeitsverlust über viele längere Strecken. Dadurch braucht es weniger Vermittlungsstellen.
  • Glasfaser ist weniger störanfällig als Kupferkabel.
  • Zu guter Letzt erreicht Glasfaser wesentlich höhere Bandbreiten bei der Datenübertragung.

Tummeln sich in Deinem Haushalt gleich mehrere Nutzer, die regelmäßig bandbreitenintensive Anwendungen parallel starten (Home-Office, IPTV, Online-Games), empfiehlt sich die stabile Glasfaser-Verbindung. Dabei muss sie nicht zwangsläufig mit einem Gigabit-Tempo einhergehen. Die entscheidendere Frage beim Internetzugang per Glasfaser ist derzeit ohnehin noch: Ist er an Deinem Wohnort verfügbar?

Bist Du Dir unsicher, welcher Internetzugang für Zuhause die beste Wahl für Dich ist, hilft Dir DSL-Beratung von LogiTel weiter. Unsere Tarif-Experten prüfen gemeinsam mit Dir Deine Ansprüche und finden auf der Grundlage den idealen Internetanschluss für Dich. Vereinbare einfach Deinen Termin!

Kabel: Gigabit-Tempo über den TV-Anschluss

Es gibt noch einen anderen Internetzugang, der Gigabit-Tempo liefert: Internet per Kabel. Gemeint ist das TV-Kabel. Mit der DOCSIS 3.1-Technologie haben Anbieter wie Vodafone die Datenübertragungsrate übers Kabel auf 1.000 Megabit pro Sekunde geschraubt.

Dafür haben die Netzbetreiber unter anderem die analogen Fernsehsender abgeschaltet. Auf diese Weise erhielten sie Zugriff auf höhere Frequenzbereiche für die Datenübertragung. Parallel rüsteten sie Abzweiger und Verstärker auf. Das geschieht, ohne dass neue Kabel verlegt werden müssen. Als Nutzer benötigst Du nur einen Router, der das Signal übers TV-Kabel empfangen kann. Den gibt’s meist zum Tarif dazu.

Mit dem Zusammenschluss mit Unitymedia ist Vodafone zum größten Kabelanbieter Deutschlands aufgestiegen. Rund 22,4 Millionen Haushalte können den schnellen Internet-Zugang der Gigabit-Company nutzen (Stand: April 2021).3

Einen Haken hat der Kabelanschluss bislang: Zweifelsohne liefert er beeindruckende Bandbreiten. Doch sie fallen gerade zu Stoßzeiten etwas ab – wenn also besonders viele Menschen gleichzeitig übers Kabel fernsehen oder surfen. Üblicherweise reicht die verringerte Übertragungsrate immer noch bequem für mehrere gleichzeitige Anwendungen – auch wenn diese datenintensiver Natur sind.

Bist Du also scharf aufs Gigabit-Tempo, es ist jedoch über Glasfaser nicht an Deiner Adresse verfügbar, bleibt Dir mit dem Kabelinternet eine gute Alternative.

Hybrid-Internet: DSL & LTE machen gemeinsame Sache

Noch eher selten kommt Hybrid-Internet zum Einsatz. Dabei verbünden sich zwei Technologien für Deinen flotten Internetzugang zu Hause. Für eine höhere Bandbreite und damit mehr Surfvergnügen sind zum einen der herkömmliche DSL-Anschluss und zum anderem das Mobilfunknetz gemeinsam am Werk.

Die Zusammenarbeit hat allerdings nur Sinn, wo ein stabiles 4G/LTE-Netz funkt. Erst der Mobilfunkstandard der vierten Generation bietet eine Downloadgeschwindigkeit, die den Anforderungen des digitalen Zeitalters gewachsen ist.

Um gleichzeitig über Festnetz und Mobilfunknetz zu surfen, bedarf es spezieller Hardware: Ein Hybrid-Router vereint beide Technologien. Er ist einerseits ans Festnetz angeschlossen, andererseits greift er dank eigener SIM-Karte aufs LTE-Netz zu.

Bislang stellt in Deutschland nur die Telekom Hybrid-Internet zur Verfügung. Die Hybrid-LTE-Option erscheint als Ausweg für jene Nutzer, denen es an Alternativen zum langsamen DSL mangelt. Mit der Zusatz-Speed aus dem Mobilfunknetz können sie ihre magere Bandbreite von 16 Mbit/s um bis zu 300 Megabit pro Sekunde aufstocken.

Internet übers Mobilfunknetz

Surfen in den eigenen vier Wänden geht auch gänzlich ohne DSL, Kabel & Co. Mittlerweile gibt es Router, die ausschließlich übers Mobilfunknetz eine Internetverbindung aufbauen. Bereits seit 2018 haben einige Provider wie Vodafone und congstar LTE-Tarife für das heimische Surfen im Portfolio.

Für diesen Internetzugang braucht es einen mobilen Router, der ausgestattet mit einer SIM-Karte die Verbindung via Funk aufbaut. Die Installation eines mobilen Routers ist denkbar einfach: Du stöpselst ihn an die Steckdose an, legst die SIM-Karte ein und surfst los.

Das Mobilfunk-Internet ist vorrangig als Alternative zum kabelgebundenen Anschluss gedacht, wenn die DSL-Leitung besonders lahmt. Das Angebot richtet sich aber auch an Nutzer, die es flexibel wollen. Sie können beispielsweise ihren mobilen Router im Wohnmobil anschließen. Allerdings gibt nicht jeder Anbieter die Mobilfunktarife fürs Ausland frei. Bei manchen Providern wie o2 ist die DSL-Alternative gar gebunden an eine feste Adresse.

Mit einer Bandbreite bis zu 500 Megabit pro Sekunde – bei bestimmten Anbietern surft Du bereits übers 5G-Netz – ist der mobile Router auf den ersten Blick eine ernsthafte Alternative, wenn ein schneller Internetanschluss per Kabelleitung unerreichbar ist. Doch ist der schnelle Internetzugang via Mobilfunk eine – noch – teurere Variante. Vor allem rentiert sich Mobilfunk-Internet nur dort, wo mindestens das LTE-Netz gut ausgebaut ist und vor allem selbst im Haus eine stabile Verbindung besteht. Sicherlich möchtest Du zum Streamen und Surfen nicht ständig vor die Tür gehen.


Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres über Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle für Familie und Freunde. 

5 Kommentare

  1. Gut zu wissen, dass man bei dem neuen 5G-Netz mit 500 Megabit pro Sekunde im Internet unterwegs ist. Ich suche aktuell nach dem idealen Internetanschluss für mein Gewerbe und die Mitarbeiter. Leider kenne ich mich in diesen Bereich überhaupt nicht aus. Nächste Woche werde ich mich für ein Beratungsgespräch an einen A1 Shop richten.

    • Moin Tuula. Verständlich, man kann schließlich nicht auf allen Gebieten über Fachwissen verfügen. Da Sie nach einer Ausstattung für Ihr Unternehmen suchen, können Sie sich gern auch an die LogiTel-Tochter Conbato wenden. Conbato betreut Geschäftskunden, die für ihre Unternehmen Lösungen zu Internet & Mobilfunk suchen. Viele Grüße, Jenny Bernard

  2. Danke für den spannenden Artikel. Heutzutage wird viel auf das Glasfaserkabel gesetzt. Man kann sich ja einen eigenen Anschluss legen lassen. Mal schauen wie der Ausbau weiter voran geht.

  3. Interessant, dass es mittlerweile Router gibt, die ausschließlich übers Mobilfunknetz eine Internetverbindung aufbauen können. Für mein Unternehmen möchte ich eine separate Netzwerkleitung legen. Am besten lasse ich mich dafür vorher bei einem erfahrenen Unternehmen für Informationstechnik beraten.

    • Moin Maria. Es freut mich, dass der Artikel so erhellend ist. Um Dein Firmennetzwerk gut aufzustellen, kannst Du Dich gern an Conbato wenden. Die LogiTel-Tochter ist spezialisiert auf Telekommunikationslösungen für Unternehmen. Viele Grüße, Jenny Bernard

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