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Wer ein Android-Phone nutzt und sich eine smarte App auf das Gerät holen möchte, die den Lockscreen intelligenter macht, lädt sich die Betaversion von Cover herunter.

 

Nach einer Testphase von mehreren Wochen hat das Unternehmen Cover seine gleichnamige App im Google Play Store der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „The right apps at the right time“, lautet der Slogan, mit dem Cover haufenweise Nutzer gewinnen möchte, also „die richtigen Apps zur richtigen Zeit“. Wer mindestens Android 4.1 nutzt und in Europa, den USA oder Kanada zuhause ist, kann den gewohnten Lockscreen ab sofort durch die intelligente Cover-App ersetzen. Doch was verbirgt sich hinter der Anwendung, und welche Verbesserungen bringt sie für Android-User?

 

Dazu muss man wissen, dass viele Nutzer von Android-Phones von der riesigen Menge an Apps schlicht entnervt sind. Das bedeutet zwangsläufig, dass es bei vielen auf dem Display aussieht wie bei Hempels unterm Sofa: chaotisch bis zum Geht-nicht-mehr. Wer also etwa nur eben auf die Schnelle eine bestimmte App benötigt, ist unter Umständen erst einmal ein Weilchen damit beschäftigt, diese auf dem eigenen Smartphone zu suchen. Das ist nicht nur ärgerlich, weil es Zeit kostet, denn irgendwann kostet es auch Nerven. Cover will dem ein Ende bereiten – und zwar, indem die App dem Nutzer nach dem Entsperren des Lockscreens jene Anwendungen vorschlägt, die dieser gerade vermutlich benötigt. Klingt einfach, ist es auch, jedenfalls mit ein bisschen Vorarbeit. Denn damit Cover ahnen kann, wo man sich gerade befindet und welche Apps man also vermutlich benötigt, muss es den Aufenthaltsort räumlich erkennen und per Geofencing eingrenzen. Auch die WLAN-Netze, mit denen man sich üblicherweise zuhause oder im Büro verbindet, merkt sich Cover und zieht diese Informationen zu Rate, wenn die App festzustellen versucht, wo sich der Nutzer des Smartphones im Augenblick aufhält.

 

Weil Cover ein lernendes System ist, werden die nach dem Entsperren des Lockscreens vorgeschlagenen Apps auf dem Display auch immer passgenauer. Erkennt die App etwa, dass sich der User zuhause befindet, merkt sie sich, welche Anwendungen dort am häufigsten aufgerufen werden. Dementsprechend werden die Apps aufgelistet, etwa Facebook, Twitter, YouTube oder Spiele-Apps. Anwendungen also, die meist zuhause und nicht etwa im Büro ausgeführt werden. Erkennt Cover anhand der Umgebung aber, dass man sich im Büro befindet, werden eher Apps wie Email, Evernote oder Google Drive angezeigt. Ist man dagegen im Auto unterwegs, erscheinen Spotify, Google Maps oder die Telefonfunktion auf dem Startdisplay. Die Apps lassen sich durch seitliches Wegschieben übrigens auch direkt aus dem Lockscreen heraus starten. Derzeit beschränkt sich Cover auch noch auf genau die drei genannten Umgebungen, weitere Aufenthaltsorte gibt es derzeit nicht. Ebenfalls noch nicht möglich ist es, die da und dort benötigten Apps individuell den Startbildschirmen zuzuordnen – ein gewaltiges Manko.

 

Ein weiteres drängendes Problem der Cover-Entwickler liegt aktuell darin begründet, dass die App viel zu viel Akkuenergie verbraucht; von bis zu zehn Prozent des gesamten Akkuhaushalts ist dabei die Rede. Derzeit sieht es aber ohnehin so aus, als ob Android-Nutzer noch nicht wirklich dazu bereit sind, den gewohnten Lockscreen ihres Smartphones gegen eine dynamische App eintauschen zu wollen. Umso wichtiger ist es, dass Anbieter wie Cover ein ausgereiftes Produkt vorlegen, wenn sie damit live gehen. So will Cover seiner App schon bald weitere Umgebungen hinzufügen und erlauben, dass Nutzer die für sie wichtigen Anwendungen für die jeweilige Umgebung selbst definieren dürfen. Das wird auch nötig sein, denn mit Widditt oder Aviate steht die Konkurrenz ebenfalls bereits in den Startlöchern. Für den Qualitätssprung dieser Apps ist das sicher kein Nachteil, nur die besten überleben schließlich im Android-Markt, dessen riesiges Potenzial die User laut Cover-Gründer Todd Jackson gerade erst zu erschließen begonnen hätten.

 

 

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