Vor der Markteinführung des Galaxy S5 von Samsung machten Gerüchte die Runde, dass dieses Smartphone einen integrierten Scanner der Iris erhalten solle. Stattdessen wurde es nur der Fingerabdruckleser, der auch nur so mittelprächtig funktioniert. Doch der Augenscanner ist nur eine Frage der Zeit.

Befeuert werden diese Spekulationen in erster Linie von einem Tweet, den die Exynos-Entwickler, also die Prozessor-Spezialisten, am 12. Juli abgesetzt haben. Auf dem gleichzeitig bei Twitter veröffentlichten Bild liegt ein nicht näher definiertes Smartphone in einer Hand, auf der sichtbaren Seite des Telefons ist ein menschliches Auge abgebildet. „Security can be improved using features unique to us. That’s what we envision. What would you use?“, so heißt es in dem Text. Das Auge steht dafür, dass das Smartphone gerade die Iris des Benutzers scannt und entsperrt. Rechts daneben sind drei Szenarien zu erkennen, bei denen der Iris-Scanner ebenfalls zum Einsatz kommen könnte.

 

Mit welchem Modell wird der Scanner eingeführt?

Bei diesen Szenarien geht es ums Online-Bezahlen, das mit einem Iris-Scanner in Zukunft problemlos und vor allem sicher erledigt werden soll. Gang gleich, ob es sich um die Stromabrechnung oder um den Kassenbon im Supermarkt handelt. Auf dem Bild ist außerdem die Aussage „unlock the future“ zu sehen: entriegele die Zukunft. Das Smartphone auf dem Bild gibt indes keinerlei Auskunft darüber, welches Modell gemeint ist. war ursprünglich das Galaxy S6 heißer Kandidat für den ersten Iris-Scanner, so scheint diesbezüglich aktuell eher das in Kürze erwartete Galaxy Note 4 die Nase vorn zu haben. Mit dessen Markteinführung rechnen Experten bereits auf der Berliner IFA Anfang September.

 

Dass Samsung-Geräte bereits seit dem Galaxy S3 die Augenbewegungen ihrer Nutzer verfolgen, dürfte bekannt sein. Die Intention ist dabei allerdings eher, dass User ihre Hände nicht benutzen müssen, um einige Funktionen des Smartphones zu bedienen. So wurde das Scrollen per Augenbewegung ebenso möglich wie das selbständige Stoppen eines Videos, wenn der Benutzer den Blick vom Display abwendet. Wer jetzt einwendet, dass der Iris-Scanner in diesem Zusammenhang nur eine weitere Entwicklungsstufe ist, irrt.

 

Die Frontkamera als entscheidende Komponente

Denn allein die technische Umsetzung, eine menschliche Iris unter vielen Milliarden als einzigartig auszulesen, ist beinahe so etwas wie ein Quantensprung. Es ist nämlich die Frontkamera, die dafür verantwortlich sein wird – und die ist bisher ein Stiefkind bei Smartphones. Sie muss dazu in der Lage sein, die persönlichen Erkennungszeichen der Iris fehlerfrei zu identifizieren, löst bei den meisten Smartphone-Modellen bisher jedoch gering auf. Hier müssen die Entwickler also einiges verbessern – sofern sie das noch nicht getan haben.

 

Der Iris-Scanner wird womöglich einen bahnbrechenden Schritt bedeuten in eine Zukunft, in der Menschen ihre Smartphones ohne Kontakt bedienen können, sondern sie stattdessen ausschließlich mit den Augen steuern. Die oben angedeutete Möglichkeit, online getätigte Einkäufe zukünftig per Iris-Erkennung zu validieren, ist die vorerst wahrscheinlichste Variante, wenn man das Twitter-Bild richtig deutet. Dass der Iris-Scanner mit einem der nächsten Samsung-Geräte das Licht der Welt erblicken wird, ist klar. Anfang 2014 immerhin ließ sich Samsung Electronics-Boss Lee Young-hee entlocken, dass sein Konzern an dieser Technik arbeitet. Doch auch er nannte kein konkretes Smartphone, bei dem es soweit sein wird.

 

Fazit

Als Apple beim iPhone 5 im Herbst 2013 den Fingerabdrucksensor erstmals bei Smartphones einführte und Samsung im Frühjahr 2014 mit dem Galaxy S5 nachzog, horchte die Welt der Elektronik auf. Jetzt erwartet das Publikum mit Spannung den nächsten Schritt – den Iris-Scanner. Besonders Samsung hat etwas gutzumachen, denn Hackern war es gelungen, den Fingerabdrucksensor im Galaxy S5 schon nach kurzer Zeit zu überlisten. Eine zweite Blamage dieser Art will sich der südkoreanische Elektronikriese wohl um keinen Preis leisten – weswegen die Sicherheitsstandards beim Iris-Scanner ungleich größer sein dürften.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Beitragskommentare