[dropcap]W[/dropcap]ie der finnische Telekommunikationskonzern Nokia jetzt mitgeteilt hat, wird der HERE-Kartendienst des Unternehmens in Kürze Android-Usern zur Verfügung stehen – allerdings nur jenen, die über ein Smartphone aus dem Hause Samsung verfügen.

Vor wenigen Tagen veröffentliche Nokia im unternehmenseigenen HERE-Blog eine Mitteilung, dass eine Beta-Version der App Nokia HERE in nächster Zukunft zum Download bereitstehen wird. Allerding fürs Erste mit Einschränkungen. Denn nur Besitzer eines Smartphones der Galaxy-Reihe kommen zunächst in den Genuss der kostenlosen Map. Einen genauen Termin gibt es noch nicht. Allerdings wird im Blog explizit gesagt, dass die Beta von HERE zusammen mit der Smartwatch Samsung Gear S erscheinen soll. Diese hat der Konzern Ende August vorgestellt.

Die wichtigsten Funktionen sind offline verfügbar

In den Handel kommen soll die Gear S im Oktober. Mit der Markteinführung sollen dann alle Besitzer eines Smartphones der Galaxy-Reihe die Möglichkeit haben, die HERE-App im Google Play Store herunterladen zu können. Das wichtigste Feature der Karten-App ist dabei mit Sicherheit, dass alle Maps – sobald alle Karten für sämtliche Länder und Regionen mit gedownloadet wurden – in allen Ecken der Welt offline abrufbar sind. Doch damit nicht genug, denn auch Navigation und Ortung via GPS sollen ebenfalls dann funktionieren, wenn keine Datenverbindung besteht.

Damit lehnt sich Nokia HERE an die Karten von Windows Phone an, die in diverse Regionen und Länder unterteilt sind und einzeln heruntergeladen werden können. Google Maps etwa bietet diese Möglichkeit nicht. Für die HERE-App verspricht Nokia damit, dass auch ohne eine Verbindung mit dem Internet zügig und exakt navigiert werden kann, da vor Ort keine Daten mehr geladen werden müssen. Da HERE-Usern durch den Download der einzelnen Maps gleichzeitig Informationen zur Verkehrssituation und Daten zu öffentlichen Verkehrsmitteln der jeweiligen Region zur Verfügung gestellt werden, lassen sich mit der App auch Routen planen. Doch das ist beileibe noch nicht alles.

Mit der Smartwatch Gear S bleibt das Telefon in der Tasche

Denn auch zu Attraktionen, Sehenswürdigkeiten und anderen wichtigen Spot wie Kinos, Gaststätten und dergleichen erhalten HERE-Nutzer Informationen. Zudem ist der Location-Sharing-Service Glympse in der App enthalten. Glympse kann etwa dazu genutzt werden, um Bekannten mitzuteilen, wo genau man sich grad befindet. Auf diese Weise können die Bekannten sehen, wie lange man noch benötigt, um am ausgemachten Treffpunkt anzukommen. Als Nutzer kann man dabei selbst bestimmen, welche Daten über Glympse versendet und somit für andere sichtbar werden. Zudem verfügt die App über den Dienst Samsung Car Mode, der ebenfalls von Nokia programmiert wurde und im Auto genutzt werden kann, ohne das Galaxy-Smartphone manuell bedienen zu müssen.

Die Steuerung nämlich erfolgt über die Spracherkennung, so dass der Fahrer nicht während der Fahrt auf dem Telefon herumtippen muss. Über diese Spracherkennung bekommt der Nutzer Zugriff auf Navigation, Nachrichtendienste, Telefonie sowie Musik. Wer hingegen zu Fuß oder mit dem ÖPNV in einer fremden Stadt unterwegs ist, stellt – insofern im Besitz der Smartwatch Samsung Gear S – einfach eine Bluetooth-Verbindung zwischen der Uhr und dem Galaxy-Phone her, um das Kartenmaterial auch auf der Uhr anschauen zu können. So kann das Smartphone in der Hosentasche bleiben.

Fazit

Die App Nokia HERE erscheint auf den ersten Blick ziemlich ausgereift. Gerade die Tatsache, dass es keine Internetverbindung braucht, um selbst in den entlegensten Winkeln der Welt aktuelles Kartenmaterial zur Verfügung zu haben (insofern die Karten vorher heruntergeladen worden sind), bringt der App Pluspunkte im Vergleich zu Google Maps. Allerdings greift Nokia damit Windows Phone und so sich selbst an. Denn viele User haben Windows Phone bis jetzt nicht zuletzt wegen der der guten Navigation mit der Karten-App genutzt. Allerdings scheint es nur eine Frage der Zeit, bis Google Maps auf diesem Gebiet nachzieht.

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