[singlepic id=1973 w=256 h=256 mode=watermark float=right]Mit der Einführung des IPv6, der nächsten Generation des Internet-Protokolls, das in den nächsten Jahren IPv4 ersetzen soll, sind einige Datenschutzbedenken verbunden. Telekom versucht sich nun in der Vorreiter-Stellung und hat ein Konzept vorgestellt, mit dem die Anonymität der Nutzer weiterhin geschützt werden soll. Bevor dieses 3-Punkte-System erläutert werden kann, muss zunächst skizziert werden, was es mit IPv6 auf sich hat:
Was ist IPv6 (Internet-Protokoll Version 6)?
Als das Internet vor noch nicht allzu langer Zeit in unsere Gesellschaft eingeführt wurde, konnte noch niemand abschätzen, welche Ausmaße es annehmen würde. Heute wissen wir: Es ist nicht mehr wegzudenken! Dadurch entstehen aber auch Probleme, wie z.B. das Versiegen der IP-Adressen-Quelle, weil die IPv4 (Internet Protokoll Version 4) aus den Anfangszeiten des Internet lediglich vier Milliarden Adressen ermöglicht. Die Lösung der Internetstandardisierungsgremien dafür ist IPv6, das Internet-Protokoll der nächsten Generation. Bei diesem soll die Adresslänge vervierfacht werden, wodurch genug IP-Adressen erzeugt werden können (340 Sextillionen), um jedem internetfähigen Gerät eine zuzuweisen.
Das Datenschutzproblem bei der nächsten Generation des Internet-Protokolls
Dadurch, dass jeder Computer sowie jedes Smartphone und Tablet aufgrund von IPv6 eine statische IP-Adresse bekommen kann, könnte diese einzigartige Adresse beispielsweise bei jedem Besuch einer Webseite identifiziert und Bewegungsprofile erstellt werden. Dies macht Datenschützern große Sorgen! Zwar sollen so genannte Privacy Extensions, die bei modernen Betriebssystemen standardmäßig aktiviert sind, Abhilfe schaffen, doch jedes Unternehmen tut gut daran, sich ein weitergehendes Konzept zurechtzulegen. So sieht das anscheinend auch Telekom.
Die Schutzmechanismen der Telekom
Wie möchte Telekom dieser Problematik nun entgegenwirken? Um die Idee des Unternehmens nachvollziehen zu können, muss klar sein, dass eine IP-Adresse grundsätzlich aus zwei Teilen besteht, der Netzwerk-ID (Präfix) und der Geräte-ID (Interface Identifier).
Im Grunde hat die Telekom drei Schritte vorgestellt, mit denen es seinen Kunden ab 2012 Schutz gewährleisten möchte:
Erstens soll bei Telekom-Routern der Netzwerk-Teil automatisch regelmäßig neue IP-Adressen erzeugen, wenn ein Gerät mit dem Internet verbunden ist.
Zweitens richtet Telekom auf den Webseiten für seine Speedport-Modelle so genannte „Privacy Buttons“ ein. Mit einem Klick darauf kann der Kunde selbstständig eine neue Netzwerk-ID anfordern oder diesen Vorgang zeitgesteuert einrichten.
Drittens will die Telekom den Geräte-Teil der IP-Adresse durch einen Zufallsalgorithmus verhüllen, der ab und an einen zufälligen Adresswechsel initiiert.
Fazit:
Hinter dem Konzept der Telekom steht die Idee, den Kunden selbst entscheiden zu lassen, wie sein Smartphone, Computer oder Tablet im World Wide Web nachverfolgt werden kann. Wie immer bleibt mit der zunehmenden Etablierung von IPv6 abzuwarten, ob und wie stark der Datenschutz bei der neuen Version des Internet-Protokolls leiden wird. Die Telekom zeigt mit ihrem Konzept jedoch schon einmal, wie mögliche Schutzmechanismen aussehen könnten.
Quelle: www.onlinekosten.de
Bildquelle: www.pocketpc.ch