[dropcap]D[/dropcap]ie bargeldlose Bezahlung ist dank EC- und Kreditkarten längst ein alter Hut. Seit einiger Zeit nämlich ist das kontaktlose Bezahlen auf dem Vormarsch – und zwar mit dem Smartphone. Auch die Kunden von Base können ab sofort von dieser Methode mit dem Service Base Wallet Gebrauch machen.
Kleine, rechteckige Karten aus Plastik sind seit vielen Jahren nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Wir benötigen sie, um uns auszuweisen, um unsere Mitgliedschaft in Krankenkassen oder Vereinen zum Ausdruck zu bringen, um bargeldlos zu bezahlen oder um Geld am Automaten abzuheben. Negative Aspekte dabei sind, dass wir uns inzwischen PIN-Nummern en masse merken müssen, vor allem jedoch, dass wir all diese Kärtchen stets mit uns führen müssen, um – überspitzt ausgedrückt – unser Überleben zu sichern.
Im Überblick
Das Smartphone führt man praktisch immer mit sich
In den vergangenen Jahren hat sich zu unseren Alltagsdingen ein Gegenstand gesellt, den die meisten stets dabei haben: das Smartphone. Die einen empfinden diesen Umstand eher als Belastung, wieder andere als Erleichterung, je nach Nutzungsverhalten. Weil Smartphones im Zweifelsfall aber auch als Helfer gelten dürfen, haben Programmierer in den vergangenen Jahren Apps entwickelt, die uns den Alltag auch erleichtern sollen. Und genau das soll auch die Base Wallet bezwecken.
Es handelt sich dabei um eine Anwendung, mit der Base-Kunden auch ohne bares Geld und ohne EC- oder Kreditkarte bezahlen können. Natürlich existieren hierfür bestimmte Voraussetzungen. Nutzerseitig etwa, dass Anwender – neben einem gültigen Vertrag mit Base – ein für Base Wallt zertifiziertes Smartphone besitzen müssen, das zugleich mit mindestens Android 4.2 arbeitet. Zu den Smartphones gehören das Samsung Galaxy S3, Samsung Galaxy S4 und Samsung Galaxy S5, das Samsung Galaxy Note 3 sowie die beiden Sony-Smartphones Xperia Z und Z1. Zudem muss die SIM-Karte im Telefon eine so genannte NFC-Karte sein. NFC bedeutet „Near Field Communication“, das heißt im Prinzip, die Karte funkt vertrauliche Daten über kurze Distanzen.
Smartphone an das Terminal halten, fertig
Derzeit funktioniert das „kontaktlose Bezahlen“, wie die E-Plus-Tochter Base die Bezahlweise nennt, zwar noch nicht an allen Kassen, sondern lediglich bei jenen Restaurants, Tankstellen, Shops und Händlern, die das Logo von Maestro PayPassTM führen – eine hellblaue Schneeflocke in einem weißen, von ebenfalls hellem Blau begrenzten Kreis. Base wirbt damit, dass immer mehr Kassen nachziehen werden, so dass die Zahlungsmöglichkeit per Smartphone immer weiter verbreiten wird. Die Vorgehensweise ist indes denkbar einfach, wenn man als Base-Kunde die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Dann nämlich muss man nur noch das Smartphone nah an das Bezahlterminal heranhalten, damit der Empfänger (in diesem Fall also die Kasse) die Bezahldaten der NFC-fähigen SIM-Karte auslesen kann. Und das war es dann auch schon, der Betrag wird vom Guthaben des Kunden abgebucht.
Um sich ein solches Guthaben aufzuladen, bedarf es neben einem Base-Vertrag und einer NFC-SIM-Karte zunächst jedoch noch einer so genannten Walletcard. Das ist eine Maestro-Karte, die vom Unternehmen Wirecard Card Solutions Ltd. Ausgestellt wird, einem Kooperationspartner von Base. Ohne diese Karte können die Lesegeräte die in der App hinterlegten Bezahldaten im Smartphone nicht auslesen. Diese Walletcard können Kunden auf der Homepage von Base oder aus der Base Wallet heraus bestellen. Ist die Walletcard schließlich eingetroffen, kann diese aufgeladen werden, indem man via Bankkonto die entsprechende Überweisung tätigt oder die Karte über die App mit dem Girokonto koppelt.
Auch andere Handys eignen sich für das kontaktlose Bezahlen
Dieses Prinzip gilt übrigens auch für alle anderen Android-Handys außer den oben genannten. Allerdings gelten dafür andere technische Voraussetzungen. Denn es gibt die Möglichkeit, sich als Base-Kunde ganz einfach einen so genannten Bezahlchip zu bestellen, der vom Base-Partner Targobank bereitgestellt wird. Dieser Chip wird ganz einfach auf das Handy geklebt, per Einzugsermächtigung oder Prepaid-Funktion aufgeladen und beim kontaktlosen Bezahlen genauso wie bei der Base Wallet an die NFC-fähige Kasse herangehalten – schon wird der fällige Betrag abgebucht.
Ob per Wallet oder per Chip: wer solche innovativen Zahlungssysteme nutzen möchte, stellt sich sicher zunächst die Frage, ob das alles sicher ist. Base verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die Zahlungen per Wallet und Chip auf dem NFC-Standard beruhen und damit den höchsten Sicherheitsanforderungen genügen. Gerade bei der Wallet kommen weitere Sicherheitsvorkehrungen hinzu: ein geschützter Speicherbereich auf der NFC-SIM-Karte, gesicherte Bezahlvorgänge (nur von der Bank zu entschlüsseln) sowie die sofortige und automatische Sperrung des Dienstes, wenn Kunden nach einem Verlust des Smartphones die SIM-Karte bei Base ausschalten lassen.
Weitere wissenswerte Fakten und Fazit
Für Interessierte ist es sicher interessant zu wissen, ob persönliche Daten gespeichert werden können – was jedoch nicht der Fall ist, wie Base auf der unternehmenseigenen Website schreibt. Die E-Plus Service GmbH speichert lediglich die Handynummer der Kunden. Die Bankverbindung bzw. die Kontodaten speichert das Unternehmen eigenen Angaben zufolge jedoch nicht. Auf der Homepage gibt Base darüber hinaus an, dass der Mobilfunkanbieter auf die auf der NFC-SIM-Karte hinterlegten Bankdaten nicht zugreifen kann, da dieser Bereich geschützt ist. Nur das jeweilige Kreditinstitut hat Kenntnis über diese Informationen. Um die Base Wallet im Alltag nutzen zu können, ist keine Internetverbindung nötig. Nur für einige Funktionen wird eine Datenverbindung hergestellt. Ansonsten ist die Wallet kostenlos nutzbar.
Das Fazit lautet: Die kontaktlose Zahlung per Smartphone steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch lässt sich bereits erahnen, dass dieser Service zukunftsträchtig sein dürfte. Erst recht, wenn die Methode weiterentwickelt wird – was bereits geplant ist. So sollen in absehbarer Zeit auch andere Dienste per Wallet möglich sein: digitale Schlüssel etwa, Bonusprogramme, Tickets für Kino, Museum und Theater oder Fahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel.