Eine Person sitzt wartend vor einem riesigen Laptop, auf dessen Bildschirm die Anzeige über den Download-Fortschritt informiert.

Im Gigabit-Rausch: Fürs Mobilfunknetz verheißt der 5G-Standard bislang unvorstellbare Übertragungsraten. Nicht anders sieht es beim Internetanschluss fürs eigene Zuhause aus: Kabel-Internet hat DSL abgehängt und die magische Download-Geschwindigkeit von 1 Gbit/s erreicht. Glasfaser lässt gar träumen von flächendeckendem Breitbandinternet im Gigabit-plus-Tempo. Doch der nachdenkliche Nutzer stellt sich die gerechtfertigte Frage: Wie viel Mbit/s braucht man wirklich?  

Was ist ein Download?

Vermutlich weiß heutzutage fast jedes Grundschulkind, was ein Download ist. Nämlich etwas, das aus dem Internet heruntergeladen wird – oder wahlweise auch vom Smartphone auf den Computer. Zumeist interessiert uns jedoch im Zusammenhang mit dem DSL-Anschluss die Downloadgeschwindigkeit. Üblicherweise geben die Internetbetreiber für ihre Tarife an, mit welcher maximalen Down- und Uploadrate der Datenaustausch erfolgt.  

Grundsätzlich meint der Download also das Speichern von Dateien auf dem Rechner wahlweise Tablet oder Smartphone. Doch ist das manuelle Speichern von Daten, um sie später zu nutzen, beileibe nicht die einzige Form, in der uns Downloads tagtäglich begegnen. Viel häufiger finden temporäre Downloads statt. Rufst Du eine Website auf, lädt Dein Gerät vorübergehend kleine Dateien herunter, um die Seite im Webbrowser anzeigen zu können. Verlässt Du die Internetseite, verschwinden auch die Dateien wieder von Deinem Computer oder Smartphone.  

Der feine Unterschied: MB & Mbit

Das ist schon verwirrend. Willst Du eine Datei wie zum Beispiel eine App oder ein Spiel herunterladen, erfolgt die Größenangabe in MB. Dein Internetanbieter jedoch verrät Dir, dass Du mit einer Downloadgeschwindigkeit von X Mbit/s unterwegs bist. Das Kürzel MB steht für Megabyte, Mbit wiederum für Megabits. In einem Byte stecken acht Bits. Also lassen sich die Begriffe nicht synonym verwenden. Die Bits und Megabits kommen ins Spiel, um anzugeben, wie schnell der Datentransfer in einem Netzwerk (damit auch übers Internet) erfolgt. Byte und Megabyte geben die Größe einer Datei an, also wie viel Speicherplatz sie belegt. Beide Faktoren entscheiden folglich über die Download-Geschwindigkeit. Je größer die Datei, umso länger dauert das Herunterladen.  

Warum ist die Downloadrate wichtig beim DSL-Anschluss?

Bezogen auf DSL- und andere Internetanschlüsse weist die Downloadgeschwindigkeit auf die Leistungsfähigkeit der Verbindung hin. Sie gibt Auskunft darüber, wie schnell Webseiten oder Streams laden. Ebenso hängt von ihr ab, wie rasch der Download für Dein neues Spiel erfolgt.  

Um die Leistungsfähigkeit eines Internetanschlusses zu bestimmen, werden jedoch neben der Downloadrate noch zwei weitere Kriterien herangezogen: die Uploadgeschwindigkeit und die Pingrate. Ein Speedtest, der die Bandbreite Deiner Internetverbindung vermisst, prüft alle drei Faktoren. Die Speedtests werten aus, wie schnell an Deinem DSL-Anschluss der Download erfolgt, wie rasch ein Upload abgewickelt wird und wie lange es dauert, Daten zwischen Server und Computer/Smartphone hin und zurück zu schicken. Je größer die Bandbreite Deines Internetanschlusses ist, umso mehr Daten können gleichzeitig übertragen werden.  

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Wie schnell sind die Internetanschlüsse?

Die Spanne der möglichen Internetgeschwindigkeiten ist mittlerweile recht groß. Sie beginnt bei der klassischen DSL-Leitung, die Daten mit 16 Mbit/s transportiert. Längst legen die Daten weite Strecken per Glasfaser zurück. Sie zwängen sich oft nur noch auf dem letzten Ende vom Verteilerkasten ins Haus durchs Kupferkabel. Mit der Supervectoring-Technologie haben die Netzbetreiber die DSL-Anschlüsse auf Downloadraten von bis zu 250 Mbit/s gepimpt. Der Fachbegriff für diese Anschlüsse lautet VDSL. Im alltäglichen Sprachgebrauch laufen sie jedoch zumeist unter DSL.  

Damit hat das Surfen durchs Internet noch längst nicht das Tempolimit erreicht. Eine inzwischen recht beliebte DSL-Alternative ist der Internetzugang über TV-Kabel. Das Kabel erreicht Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s. In ähnliche Sphären stoßen Internetanschlüsse über Glasfaser vor. Das noch im Ausbau befindliche Netz gilt als die Internet-Technologie der Zukunft.  

Zusammengefasst stehen – abhängig von der Verfügbarkeit an Deinem Wohnort – Downloadgeschwindigkeiten zwischen 16 Mbit/s bis zu 1 Gbit/s zur Wahl. Um die Tempounterschiede zu veranschaulichen, zeigt Dir unsere Grafik, wie lange der Download des beliebten PS4-Spiels Horizon – Forbidden West bei den möglichen Bandbreiten dauern würde. Das Herunterladen des Spiels stellt eine ordentliche Herausforderung dar: In der Version für die PlayStation 4 bringt es das Datenpaket auf stolze 90,25 GB.  

So berechnest Du die Downloadzeit

Problemlos kannst Du selbst ausrechnen, wie lange Du für den Download eines Programms oder eines Films benötigst. Zunächst musst Du die Einheit auf einen Nenner bringen. Unser Rechenbeispiel: Die Leitung bringt 100 Mbit/s. Die Datei für den Download ist 1 GB groß. 1 Gigabyte entspricht 1024 Megabyte. Da 8 Bit in einem Byte stecken, teilst Du noch 100 Mbit/s durch 8 und erhältst 12,5 MB/s.

Der Download an Deinem DSL- oder Kabelanschluss erfolgt also mit 12,5 MB/s. Wie lange das Herunterladen nun benötigt, errechnest Du, indem Du die Dateimenge durch die Geschwindigkeit teilst: 1024MB : 12,5MB = 81,92s. Der Download beansprucht also knapp 82 Sekunden.  

Die gewünschte Datei auf dem Rechner oder Smartphone zu speichern, dauert keine anderthalb Minuten. Vorausgesetzt natürlich, Du kannst die maximale Kapazität Deiner Internetverbindung ausschöpfen.  

Hast Du keine Lust auf Selberrechnen, hilft Dir ein Bandbreitenrechner weiter Alles, was Du dabei tun musst, ist die Dateigröße und die Downloadgeschwindigkeit Deines Internetanschlusses einzutragen. 

Eine Typfrage: Welche Bandbreite brauche ich?

Sicherlich klingt eine Download-Geschwindigkeit von 250, 500 Mbit/s und höher verlockend. Doch haben die Internetanschlüsse auch ihren Preis, den Du nicht unbedingt bezahlen musst, wenn Du die Leistung gar nicht nutzt. Bevor Du Dich für einen Festnetzvertrag entscheidest, solltest Du Dir also die Frage stellen: Wie viel Mbit/s brauche ich? Das hängt davon ab, zu welchem Nutzertyp Du gehörst:  

Der Gelegenheitssurfer

Wer nur ein paar E-Mails schreibt, auf Facebook und Twitter vorbeischaut und vielleicht noch Nachrichten liest, dem genügt ein schlichter DSL-Anschluss mit 16 Mbit/s. Das schont den Geldbeutel. Zudem bringen die DSL-Verbindungen zuverlässiger und konstanter ihre versprochenen Geschwindigkeiten, wie der Speedtest von Computer Bild zeigt. Selbst als Gelegenheitssurfer kannst Du mit dieser DSL-Download-Geschwindigkeit auch mal ein Video auf YouTube streamen, ohne dass Dein Internetanschluss in die Knie geht. Arbeitest Du allerdings im Homeoffice, solltest Du eher auf einen DSL- oder Kabelanschluss mit mindestens 50 Mbit/s setzen, damit Du verlässlich Remote-Verbindungen zum Firmennetzwerk aufbauen kannst.

Der Serienjunkie 

Filmliebhabern und Serienjunkies, die bevorzugt über Netflix & Co. streamen, reicht eine kleine DSL-Leitung nur bedingt. Streams in HD-Qualität sind beispielsweise bei Amazon ab 3,5 Mbit/s möglich. Netflix setzt mindestens 5 Megabit/s voraus. YouTube verlangt als Minimum eine Download-Geschwindigkeit von 8 Mbit/s.  

Doch unzählige Inhalte stehen längst in UHD- beziehungsweise 4K-Qualität zum Abruf bereit. Wer auf die noch prächtigeren Bilder scharf ist, benötigt eine schnellere Internetleitung. Amazon Video fordert mindestens 15 Mbit/s ein, Netflix verlangt gar 25 Mbit/s.  

Gehörst Du zu den Serienjunkies, solltest also mindestens auf eine Downloadgeschwindigkeit von 25 Mbit/s setzen, zuverlässiger wäre sogar eine höhere Bandbreite von 50 Mbit/s.  

Der Spieler

Wer gerne online mit Freunden zockt, weiß in der Regel, dass er für ein flüssiges Spiel nicht allein eine hohe Bandbreite benötigt. Du verbindest Deinen Computer zu diesem Zweck vorzugsweise per LAN-Kabel mit dem Internet. Das sorgt für eine kürzere Latenzzeit. Die Verbindung ist stabiler, Rechner und Server tauschen sich rascher aus. Hängst Du allein an Deinem Internetanschluss, kommst Du sicherlich mit einer Downloadgeschwindigkeit von 50 Mbit/s gut klar. Teilst Du Dir den Anschluss mit Mitbewohnern, die parallel surfen oder streamen, wäre eine höhere Bandbreite angebracht.  

Familie/WG 

In einem Familienhaushalt oder einer Wohngemeinschaft treibt sich selten nur ein Gerät im Internet herum. Smartphones, Tablets, Laptops, Fernseher: Alle möglichen Geräte greifen über WLAN aufs Internet zu. Es wird gechattet, gelernt, gestreamt, gespielt. Damit die Leitung dem Andrang standhält, empfiehlt sich eine Download-Geschwindigkeit von mindestens 100 Mbit/s. Versammeln sich gar mehrere Intensivsurfer, die gleichzeitig anspruchsvolle Internetanwendungen starten, ist gar ein Download-Tempo von 250 Mbit/s und mehr angebracht. Schließlich möchte niemand gern Abstriche machen.  

Der Smart-Home-Besitzer

Du hast es Dir komfortabel zu Hause eingerichtet. Beleuchtung, Musikanlage, TV oder Heizung hören auf Dein Wort. In Deinem vernetzten Zuhause kommunizieren zahlreiche Geräte miteinander. Das ist angenehm: Selbst, wenn Du außer Haus bist, erfährst Du über eine Benachrichtigung auf dem Smartphone, falls die Waschmaschine leckten sollte. Oder Du kannst noch auf dem Weg zur Arbeit das Flurlicht ausschalten – einfach per Knopfdruck. Dein Smart Home verlangt nach einem starken WLAN-Signal und einer recht hohen Bandbreite, sodass jedes Gerät ausreichend Leistung zum Kommunizieren hat. Außerdem möchtest Du in Deinem vernetzten Zuhause ungestört surfen, streamen oder zocken. Daher hältst Du Ausschau nach einem Internetanschluss mit einer Bandbreite von mindestens 250 Mbit/s. 

Der High-Tech-Tüftler 

Du stehst auf Technologie. Vor allem richtest Du Dir smarten Geräte bevorzugt ganz nach Deinen Vorstellungen ein. So nimmst Du auch keinen Computer von der Stange, sondern stellst Dir die Komponenten selbst zusammen. Dazu sind Deine Geräte wie PC, Smartphone oder Tablet zu Hause miteinander vernetzt. Du möchtest einfach jederzeit und von jedem Gerät aus auf benötigte Dateien zugreifen. Als zentralen Speicherort hast Du möglicherweise gar einen kleinen Heimserver eingerichtet. Dein Heimnetzwerk selbst ist in Sachen Bandbreite nicht übermäßig anspruchsvoll. Du entscheidest Dich vielmehr aufgrund Deines Surfverhaltens für einen Internetanschluss mit mehr als 100 Mbit/s.  

Wenn das Internet zu langsam ist

Eigentlich hat Dein DSL-Anschluss ausreichend Leistung, doch die Download-Geschwindigkeit scheint zu gering? Zumindest ruckelt es beim Streamen oder Zocken? Bis zu 100 Megabit pro Sekunden verspricht Dein Vertrag. Nur unterliegt das Tempo natürlichen Schwankungen. Wie auf der Autobahn hängt es vom Verkehr ab, wie schnell Du unterwegs sein kannst. Entscheidend sind die beiden kleinen Wörter „bis zu”. Auch wenn der Internetanschluss grundsätzlich bis zu 100 Megabit pro Sekunde hergibt, kann Dein Provider die Downloadgeschwindigkeit nicht zu jeder Tageszeit garantieren.  

Das muss er auch nicht. Die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde schreibt den Anbietern vor, neben der maximalen und der minimalen Übertragungsrate auch die Downloadrate anzugeben, die durchschnittlich genutzt werden kann. Diese Information findest Du im Produktinformationsblatt.  

Ist die Downloadgeschwindigkeit an Deinem Internetanschluss dauerhaft unter der vertraglich zugesicherten Bandbreite, kannst Du Deinen Anbieter kontaktieren und ihn auffordern, eine Lösung zu finden. Hilft das nicht, kannst Du der Bundesnetzagentur Deinen Fall vorlegen.  

Störfaktoren: Dein WLAN wird ausgebremst

Der gewohnte Weg ins Internet führt über das WLAN. Wer sich beim Surfen zu Hause ausgebremst fühlt, sollte zunächst prüfen, ob das Funksignal des drahtlosen Netzwerks gestört ist. Störfaktoren im WLAN können die Download-Geschwindigkeit gehörig hemmen.  

Möglicherweise steht der Router nicht optimal zum Computer, blockiert ein Metallschrank oder eine Wand das Signal. Als Folge sinkt die Bandbreite Deines drahtlosen Netzwerks. Auch das schnurlose Telefon kann den Empfang stören. Ebenso drosseln Programme, die im Hintergrund laufen, die Internetgeschwindigkeit. Eventuell bremst Dich die Netzwerkkarte aus, weil sie nicht korrekt konfiguriert ist.  

Ursachen für ein langsames WLAN kann es viele geben. Hast Du jedoch keine Möbel verrückt und kannst Dir daher den Tempoeinbruch nicht erklären, ist dieser möglicherweise nur vorübergehend oder hängt mit einer temporären starken Auslastung der Internetleitung zusammen. Behalte die Download-Geschwindigkeiten im Auge und wende Dich bei wiederkehrenden Einbußen an Deinen Internetbetreiber.  

Auch ohne Störung im WLAN mag der eine oder andere Nutzer, die Bandbreite seines Internetzugangs regelmäßig prüfen. So erfährst Du, ob Dein Anbieter auch liefert, was er verspricht. Das geht denkbar einfach über die Initiative Netzqualität der Bundesnetzagentur. Die Breitbandmessung kannst Du im Browser oder per App starten. Als Ergebnis stellt der Speedtest das Soll/Ist-Verhältnis grafisch dar. 

Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres über Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle für Familie und Freunde. 

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